Yasuhiko Kimura

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grischa

33, Männlich

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Yasuhiko Kimura

von grischa am 11.08.2009 18:47

Hier ein sehr schöner Artikel + Interview, zu dem ich auch garnichts weiter hinzufügen möchte!..... außer vlt., dass es sehr lesenswert ist;-)


Ein Philosoph der Veränderung

Ein Interview mit Yasuhiko Kimura
von Carter Phipps


Einleitung

„Ein Philosoph zu sein,” schrieb einst Henry David Thoreau, „bedeutet nicht einfach nur, feinsinnige Gedanken zu entwickeln, ja, nicht einmal, eine Schule zu gründen … es bedeutet, einige der Probleme des Lebens zu lösen, nicht theoretisch, sondern praktisch.” Heutzutage, wo philosophische Betrachtungenvon den Philosophen selbst ganz zu schweigenauf der großen Bühne der Zivilisation schon lange nur noch eine Nebenrolle spielen, mögen uns derlei Gedankengänge ein wenig kurios anmuten. Scheint doch die Philosophie in unserer mit Lichtgeschwindigkeit agierenden, vom Internet gesteuerten, postindustriellen, vom Zeitdruck regierten globalisierten Welt bezüglich Veränderung ein wenig auf der Kriechspur festzustecken, wo sie für gewöhnlich von der Wissenschaft, der Psychologie, der Technologie, und sogarwie manch einer hinzufügen würdeder Spiritualität überholt wird. Stellen wir uns nur einmal für einen Augenblick den Menschentyp vor, der uns bei dem Wort Philosoph in den Sinn kommt … So, das war's, Ende der Beweisführung.

Atmen Sie jetzt tief durch, um einen klaren Kopf zu bekommen, denn die Philosophie kommt aus der Mottenkiste hervor, schüttelt die Spinnweben des zwanzigsten Jahrhunderts ab und ist auf dem besten Weg, wieder „in” zu sein. Ja, das stimmt, willkommen bei der Revolution, oder zumindest bei der neuen Evolution, dieser alten Wissenschaftdie sich uns nun in den integralen Philosophen/ Visionären des einundzwanzigsten Jahrhunderts präsentiert. Nach der Moderne mit ihrer intellektuellen Spezialisierung und der von philosophischer Unschlüssigkeit geprägten Postmoderne ist jetzt eine neue Gattung aufstrebender Denker bereit, ihre Runde zu einem Verständnis der misslichen Lage unserer Welt anzugehen. Was diese eklektischen Weisheitsliebenden des einundzwanzigsten Jahrhunderts mit ihren verschiedenartigen Disziplinen und Vorgeschichten so einzigartig macht, ist ihre Überzeugung, dass ein tiefgründigeres und umfassenderes Wissen über die Wesensnatur des Lebens und wie sich menschliche Evolution entfaltet, wichtig ist, etwas bewirken und uns, richtig angewendet, in eine neue Welt führen kann, eine Welt, diewie neulich in einem Buch zu lesen waretwas mehr von Plato und gleichermaßen weniger durch Prozak [einem in den USA weitverbreiteten Antidepressivum] geprägt ist.

Yasuhiko Kimura, japanisch-amerikanischer Autor von Think Kosmically Act Globally, ist einer dieser neuen integralen Philosophen, und sein Werk weist viele Merkmale dieses gerade in Erscheinung tretenden Paradigmas auf. Er ist der Wissenschaft leidenschaftlich verbunden, aber auch tief in der spirituellen Dimension des Lebens verwurzelt, hat er doch viele Jahre als Zen-Priester in seiner Heimat Japan verbracht. Obwohl kein spiritueller Lehrer im traditionellen Sinne lehrt er doch und widmet sich einem breiten Spektrum von Bildungsaktivitäten, um transformatorisches Gedankengut in den Hauptstrom unserer Kultur einzubringen. Kimura kann selbst auf mehrere Forschungsgebiete zurückgreifen, ist aber auch offen dafür, die Ideen anderer zu integrieren. Ziel seines Schaffens, wie auch das vieler seiner Zeitgenossen, ist es vor allem, die Wirkmuster der Evolution in der menschlichen Spezies vorauszuahnen und sowohl die individuelle als auch unsere kollektive Transformation entlang der evolutionären Stufenleiter zu unterstützen.

Natürlich ist es praktisch unmöglich, von der integralen Philosophie zu sprechen, ohne anerkennend darauf hinzuweisen, welche bedeutende Grundsteinlegung Ken Wilber mit seinem umfassenden, unschätzbaren Werk geleistet hat. Doch die steigende Flut von Ideen, welche die neuen Visionen vorantreibtIntegration, Holismus, Evolution, Chaos, Komplexität, Spiritualität, Wahlfreiheit, Entstehung, Veränderung und natürlich Transformationscheint die Arbeiten Einzelner noch zu überflügeln. Auch Kimura verdankt anderen Wegbereitern viel, dennoch ist er klar darauf bedacht, eigene Spuren in diesem neu entstehenden Bereich zu hinterlassen. Dabei greift er teilweise auf recht unorthodoxe Ideen zurück. In Japaneinem der am stärksten an der Gemeinschaft orientierten Kulturkreise der Weltgeboren, hat sich Kimura während seiner neunzehn Jahre in Amerika vor allem damit befasst, die Traditionen einiger der größten amerikanischen Verfechter des Individualismus fortzuführendie der transzendentalen Philosophen des neunzehnten Jahrhunderts, wie Henry David Thoreau, Ralph Waldo Emerson und Walt Whitman.

Wenngleich eine evolutionäre Linie vom Walden Pond des neunzehnten Jahrhunderts [wo Thoreau einst lebte] über das Japan des zwanzigsten Jahrhunderts bis zum Kalifornien des einundzwanzigsten Jahrhunderts, wo Kimura jetzt lebt, wenig einleuchtend erscheint, so lässt sich das doch größtenteils auf den Einfluss eines ungewöhnlichen Buches zurückführen, das Kimura Anfang der neunziger Jahre gelesen und das seinen weiteren Lebensweg entscheidend verändert hat. Es hat den Titel: Walter Russel: Vielfalt im Einklang und erzählt die bemerkenswerte Lebensgeschichte des Walter Russel, eines Künstlers, Philosophen, Aktivisten und Mystikers des frühen zwanzigsten Jahrhunderts, dessen Spiritualität, Ethik und radikale Ansichten über die Wissenschaft zutiefst im Einklang mit Kimuras eigener Erfahrung standen. Durch Russel erfuhr Kimura erstmals vom Wirken einer Organisation namens The Twilight Club. Der Twilight Club setzte sich ursprünglich, das heißt, im späten neunzehnten Jahrhundert, aus einer Reihe herausragender Persönlichkeiten zusammen, unter ihnen Emerson, Whitman, Oliver Wendell Holmes und Andrew Carnegie. Diese großen Männer hatten in der Gesellschaft ihres „goldenen Zeitalters” einen moralischen Verfall ausgemacht und sich daraufhin zusammengetan, um Wege für den Erhalt des spirituellen und ethischen Lebens einer Nation auszukundschaften, die sich an der rauen sozialen Wirklichkeit der Industriewirtschaft wund scheuerte. Viele zivilgesellschaftliche Gruppierungen, wie der Lion's Club, der Kiwanis Club, die Rotarier, die Pfadfinder, die Carnegie Libraries, und sogar Better Business Bureau, hatten ihren Ursprung im Twilight Clubinspiriert durch die unerschütterliche Überzeugung seiner Mitglieder, dass das Schicksal einer Nation, ja, eigentlich unsere gesamte moderne Zivilisation, direkt vom sittlichen und letztlich spirituellen Charakter eines jeden Einzelnen abhängt. Über ein Jahrhundert später nimmt Kimura den Kommandostab wieder auf, um jene zusammenzuführen, die sein eigenes Bestreben unterstützen könnten, die Missstände einer Gesellschaft zu bekämpfen, die sich jetzt am harten Zaumzeug nicht der Moderne, sondern einer postmodernen spirituellen Maladie wundreibt. Und hierin liegt, wie er vermutet, die Ursache einer die gesamte Kultur betreffenden „Verschwörung zur Mittelmäßigkeit”, welche den Antrieb zur Verwirklichung des höheren menschlichen Potenzials in unserer zu einem globalen Dorf gewordenen Welt unterminiert.

Heute leitet Kimura die Universität der Wissenschaft und Philosophieeine ursprünglich von Walter Russel gegründete Organisationund ist zudem Geschäftsführer der modernen Version des Twilight Club. Durch verschiedene Medien, wie Konferenzen, Bildungskurse, Schriften und die vierteljährlich erscheinende Zeitschrift The Cosmic Light arbeitet Kimura an vielen Fronten, um an der Gestaltung eines neuen kulturellen Ethos mitzuwirken. In diesem Ethos, so das Ziel, sollen die höheren Transformationsmöglichkeiten des Menschen kulturell etabliert und als unabdingbar für unser Verständnis des Lebens erachtet werden, gerade so, wie einst radikale, psychologische Ideen längst zu einem wesentlichen, festen Bestandteil unseres Selbstverständnisses geworden sind. In diesem Bemühen sind Kimura und seine philosophischen Mitstreiter mit mehr Kenntnissen über die menschliche Evolution und Transformation ausgerüstet als je zuvor in der Menschheitsgeschichte zusammengestellt worden sind, und sie fügen dieser Ehrfurcht gebietenden Aufgabe die neuen Facetten der Dringlichkeit und des Optimismus hinzu.

Der große evolutionäre Denker Alfred North Whitehead sagte einmal, dass die gesamte westliche Philosophie im Wesentlichen als eine Fußnote zu Plato angesehen werden kann. Doch weder Plato noch irgendein anderer Philosoph in der Geschichte musste sich mit der ungeheuren Größe und Komplexität von Problemen herumschlagen, mit denen unsere heutige Gesellschaft konfrontiert ist. Neue Zeiten erfordern neues Denken, wie es so schön heißt, und es gibt wenig Zweifel darüber, dass unsere Welt dringend einige Menschen mit klarem Blick und Weitsicht braucht, die fähig sind, die Komplexität zu durchschauen und eine höhere Ordnung inmitten des Chaos zu erkennen. Vielleicht ist für diese neuen Visionäre, deren philosophische Vorfahren einst Könige berieten, der große Augenblick gekommen, wo auch sie im Rampenlicht der Geschichte glänzen können. Doch bis es dazu kommt, muss sich zweifellos noch sehr viel ändern. Und es war eben diese Frage nach unserer Veränderung, die Frage, wie menschliche Wesen sich selbst individuell und kollektiv transformieren, die mich veranlasste, Kimura im vergangenen Juni für ein Interview ausfindig zu machen. Von seinem südkalifornischen Büro aus teilte er mir mit japanisch-weichem Akzent mit, was er in seinen Jahren als Priester, Lehrer, Wissenschaftler und Philosoph über die spirituelle Transformation und die Herausforderung zur Veränderung in Erfahrung gebracht hat.





Interview

WIE: Was ist spirituelle Transformation?

YASUHIKO KIMURA: Statt den Begriff zu definieren, würde ich zunächst gern einige Aspekte dessen beleuchten, was wir Transformation nennen. Transformation ist für mich ein außerordentlich bedeutsamer Tanz zwischen Sein und Werden. Sein ist im Werden und Werden im Sein. Der Begriff Erleuchtung, oder spirituelles Erwachen, verweist eher auf eine Bewegung vom Werden hin zum Sein, wohingegen der Begriff Transformation eine Bewegung vom Sein zum Werden beschreibt. Die Erleuchtung ist also vor allem eine Rückkehr zum Sein, die Transformation ist eine Entwicklung zu etwas Erschaffendem. Folglich ist die Transformation ein Teil dieses evolutionären Zyklus, dieser dynamischen, wechselseitigen Ergänzung von Sein und Werden.

WIE: Können Sie den Prozess beschreiben, den ein Individuum in dieser Bewegung vom Sein zum Werden durchläuft? Was genau wird dabei eigentlich transformiert?

YK: In den vergangenen Jahren habe ich ein spezifisches Transformationsmodell gelehrt, welches ich als Triformationale Lernmatrix bezeichne. Tri bedeutet natürlich drei, die Grundgestalt besteht also aus drei Formationen, der Information, der Metaformation, und der Transformation.

Das informatorische Lernen ist uns aus unserem Bildungssystem und aus unserem eigenen Leben vertraut: Wir lesen Bücher, hören anderen Menschen zu und sammeln Kenntnisse und Erfahrungen. Auf diese Weise erschließen wir uns ein immer umfangreicheres Basiswissen, das auf ein paar Organisationsprinzipien beruht. Die Metaformation wird manchmal auch Inspiration oder Intuition genannt. Sie ist eine höhere Form von Wissen, welche gewissermaßen an deine Tür klopft, und plötzlich wirst du dir dessen, was universell und ewig ist, gewahr. Wenn nun diese höhere Intuition bzw. Metaformation mit deinem informationalen Lernen zusammenkommt, dann wird der gesamte Kontext deines bisherigen Wissens rekonfiguriert. Zudem kannst du deine höheren, metaformationalen Kenntnisse in deinen vorhandenen Wissensschatz integrieren. In diesem Tanz zwischen Information und Metaformation findet eine Transformation statt. Metaformation bedeutet die innere Rückkehr zur Quelle oder dem Urgrund deines Seins, und von dort steigt intuitiv eine neue Art von Einsicht in dir auf. Wenn dann diese Einsicht erfolgreich mit deinem bisherigen Wissen verbunden werden kann, findet Transformation statt. Das ist, was ich unter Transformation verstehe.

Einerseits haben wir hier also eine binäre Dynamik zwischen Sein und Werden, andererseits aber auch eine Dreiheit, da im kreativen Tanz zwischen Metaformation und Information die Transformation geboren wird. Es ist eine Art Alchemie. Die Menschen versuchten schon immer, Blei in Gold zu verwandeln. Spirituell gesehen steht Gold für den transformierten Zustand und Blei für das Rohmaterial. Was jedoch geschieht, wenn dieses Blei zu Gold wird, ist, dass sich das Blei irgendwie in der Istheit, oder dem kosmischen Ganzen, auflöst, und von dort erschafft man eine neue Dimension des Seins, welche wir dann Gold nennen. So lässt sich der Transformationsprozess beschreiben, bei dem die Egostruktur sich selbst dematerialisiert und mit dem Ganzen verschmilzt. Und von dort aus erschafft man, auf der Grundlage des durch die Metaformation erworbenen Wissens, sozusagen ein neues Ich. Man wird also, basierend auf dem hinzugewonnenen universalen Wissen zu seiner eigenen Schöpfung. Und ist dieser Prozess erst einmal in Gang gekommen, setzt sich die Evolution immer weiter fort und die Erleuchtung wird dann zu einem Auslöser, beziehungsweise dem Beginn einer fortwährenden, transformierenden Evolution. So verstehe ich die Transformation.


DIE VERÄNDERUNG DER TRANSFORMATION

WIE: Ich würde gern von Ihnen wissen, auf welche Weise sich der Transformationsprozess derzeit verändert, um sich dem Leben im einundzwanzigsten Jahrhundert anzupassen, vor allem im Hinblick darauf, dass ein stetiger Anstieg der Geschwindigkeit, mit der es zu Veränderungen kommt, eines der Hauptmerkmale der Moderne ist. Wie der Erfinder und Futurist Ray Kurzweil neulich sagte:

Noch vor einigen Jahrhunderten glaubten die Menschen nicht daran, dass sich die Welt überhaupt verändert. Ihre Großeltern lebten das gleiche Leben wie sie selbst, und von ihren Enkeln nahmen sie dasselbe an, eine Erwartung, die weitgehend auch erfüllt wurde… Was noch nicht ganz verstanden wird ist, dass sich die Gangart der Veränderung beschleunigt und dass die vergangenen 20 Jahre keine brauchbare Richtschnur für die kommenden 20 Jahre mehr bieten. Alle zehn Jahre verdoppeln wir die Anzahl der Paradigmenwechsel, die Fortschrittsrate. Dieser Fortschrittszuwachs entspricht dem, den wir während des gesamten zwanzigsten Jahrhundert gemacht habenwir sind erheblich schneller geworden. An der heutigen Geschwindigkeit des Wandels gemessen, entspräche das zwanzigste Jahrhundert nur 25 Jahren. In den kommenden 25 Jahren werden wir viermal so viel Fortschritt erleben wie im gesamten zwanzigsten Jahrhundert. Und wir werden 20.000 Jahre des Fortschritts im einundzwanzigsten Jahrhundert erleben, wasverglichen mit dem zwanzigsten Jahrhundertbeinahe das Tausendfache an technischen Veränderungen bedeutet.

Dee Hock, Gründer und früherer Hauptgeschäftsführer von Visa International sowie Autor von Die chaordische Organisation, sagte kürzlich etwas Ähnliches. Er meinte, Veränderungen geschähen nicht, sie wären das Wesen dessen, was geschieht. Auf welche Weise muss in diesem Zusammenhang unsere sich rasant verändernde Welt und die dadurch geschaffene Komplexität in unserem modernen Verständnis von spiritueller Transformation berücksichtigt werden?

YK: Das Interessante ist, dass sich mit all diesen schnellen Veränderungen die Veränderung selbst verändert. Der Vorgang der Evolution evolviert selbst. Es findet eine Meta-Evolution beziehungsweise eine Meta-Veränderung statt. Und in diesem Prozess erkennen wir einen wachsenden Gegensatz zwischen dem Veränderlichen und dem Ewigen, bzw. dem Unveränderlichen. Im Kontext dieser andauernden Veränderungen, die Sie gerade beschrieben haben, wird man sich mehr und mehr dessen bewusst, was sich nicht ändert. Je mehr man sich also auf die Veränderung einstimmt, desto mehr stimmt man sich auf das ein, was sich nicht ändert. In gewisser Weise wird der Gegensatz zwischen dem Invariablen und dem Variablen wesentlich deutlicher. In die Begriffe, welche ich vorhin verwendet habe, übertragen, nimmt also nicht nur unser Informationsschatz, unser Basiswissen an Umfang zu, wir finden auch leichter Zugang zu metaformationalen Einsichten. Verglichen mit der Situation vor einigen hundert Jahren werden sich die Menschen in der Tat dessen, was Ewig ist, viel bewusster. Wir befinden uns also an einem wirklich spannenden Zeitpunkt der Geschichte, wo sowohl Metaformation als auch Information einen gewaltigen Impuls erhalten. Wir transformieren die Transformation selbst.

WIE: Ein Charakteristikum dieser Beschleunigung des Wandels und der damit einhergehenden Komplexität scheint die Zunahme an Stress in unseren Systemen zu sein. Interssanterweise vermuten einige Wissenschaftler, unter ihnen die Evolutionsbiologin Elisabet Sahtouris, dass dieser Stress eine entscheidende Komponente unserer eigenen Evolution sein könnte. Sie sagte tatsächlich, dass Stress der einzige Faktor ist, der für die Evolution in natürlichen Systemen verantwortlich ist. Stimmen Sie dem zu, dass Stress ein wesentlicher Teil des Transformationsprozesses ist?

YK: Das hängt davon ab, wie man Stress definiert. Ich habe mit Sahtouris auch schon über dieses Thema gesprochen. Sehen Sie, im allgemeinen hat der Begriff Stress für uns einen negativen Geschmack. Natürlich kann er so gesehen werden, Stress kann aber auch einen positiven Effekt ausüben. Ich definiere Stress als eine psychophysische Reaktion, welche ausgelöst wird, wenn man meint, man habe die Kontrolle verloren. Ist man beispielsweise mit einem Problem konfrontiert, das man mit seinem gegenwärtig verfügbaren Wissensstand nicht lösen kann, dann gerät man in Stress. Wenn man vor einer echten Herausforderung steht, die größer ist als alles, was man bisher erlebt hat, dann steht man natürlicherweise unter Stress. In diesem Sinne ist Stress einer der herausragenden, Transformation auslösenden und erzwingenden Faktoren. Deshalb rate ich meinen Studenten oft, sich selbst eine Frage zu stellen, auf die sie keine Antwort wissen, oder ein Buch zu lesen, dessen Inhalt sie nicht ohne weiteres verstehen, denn das bewirkt Stress. Und wenn sie irgendwann in der Lage sind, die Frage zu beantworten oder das Buch zu verstehen, dann haben sie sich weiterentwickelt. Also, in diesem Sinne stimme ich mit Elisabet vollkommen überein. Denselben Vorgang kann man übrigens auch in der biologischen Evolution beobachten.

WIE: Woran liegt es eigentlich, dass wir uns überhaupt weiterentwickeln? Was treibt den menschlichen Transformationsprozess an?

YK: Das ureigenste Wesen des Universums ist der Motor, der Transformation und Evolution in Gang setzt. Dem Universum wohnt ein evolutionärer Drang nach Optimierung inne, und je mehr man sich auf diesen einstimmt, um so größer ist die Chance, ihn für die eigene Evolution nutzen zu können. Für mich ist das Universum wie ein Drama oder ein Schauspiel zwischen null und unendlich, und dazwischen haben wir die verschiedensten Möglichkeiten zu seinund diesen einen dynamischen Fluss der Evolution. Also, wir verwenden doch häufig den Ausdruck Guru als Bezeichnung für einen erleuchteten Menschen, welcher andere führt und unterweist. Schaut man sich jedoch die Bedeutung des Begriffs Guru im Sanskrit, oder auch die des Lama im Tibetischen genauer an, dann stellt man fest, dass damit die Macht der Intelligenz gemeint ist, die in unserem Inneren wie im Universum wirkt als das syntropische (anti-entropische), Ordnung erschaffende, Bedeutung gebende, evolutionäre Prinzip. Der Terminus Guru steht also für unser eigenes Gewahrsein dieses Prinzips. Je mehr man sich auf diesen Guru, diesen Lama, beziehungsweise dieses evolutionäre Prinzip in einem selbst und im Universum einstimmt, desto harmonischer erlebt man die kosmische Evolution, sowohl innerlich als auch im Äußeren. Das ist es, was die Transformation antreibt. Es liegt in der Wesensnatur des Universums. Dieser evolutionäre Drang ist dain dir. Du kannst alles daran setzen, ihn zu schwächen, zu ignorieren oder ihm mit Gleichgültigkeit zu begegnen, doch er ist wie eine Weltraumraketebist du einmal an Bord, dann wirst du auch zum Mond fliegen.

WIE: Wenn man sich die transformative Kraft dieses natürlichen Prinzips also wirklich nutzbar machen will, dann muss man persönlich die Entscheidung treffen, sich dem Prozess der Evolution bewusst anzuschließen? Ist es das, was Sie gerade gesagt haben?

YK: Ja, genau. Solange man nicht beabsichtigt, bewusst zu evolvieren und zu transformieren, wird die eigene spirituelle Evolution nicht stattfinden können. Das ist einer der fünf Hauptaspekte oder Grundsätze der Erleuchtung, die der Gründer ihrer Zeitschrift, Andrew Cohen, beschreibt. Er bezeichnet es als die Klarheit der Absicht. Das ist ganz wesentlichdie willentliche Teilnahme am Prozess der Evolution ist absolut essentiell.


DIE INTEGRATION DER ERLEUCHTUNG

WIE: Ich möchte Ihnen gerne noch einige Fragen zum System der Spiral Dynamics* stellen, das die menschliche Entfaltung beschreibt und ursprünglich von Clare Gravesin jüngster Zeit dann auch von Don Beck, der in dieser Ausgabe von WIE [siehe Seite 57] ebenfalls interviewt wird, entwickelt wurde. Ich weiß, dass Sie Spiral Dynamics in ihrer eigenen Arbeit verwendet haben und dass Sie mindestens zwei weitere spirituelle Entwicklungsstufen als notwendig ansehen, die über Becks achtstufiges Grundmodell (und dem vorläufigen Hinweis auf eine neunte Stufe) hinausgehen. Worin bestehen diese höheren Stufen spiritueller Entwicklung, und warum meinen Sie, dass sie dem Modell hinzugefügt werden sollten?

YK: Ich nahm 1999 an einem Seminar mit Don Beck teil und sah zum ersten mal ein Evolutionsmodell vor mir, welches dreißig, vierzig, fünfzig Jahre an Forschung zur Grundlage hatte. Clare Graves, Don Beck, Becks früherer Partner Chris Cowan und natürlich Ken Wilber haben intensive Forschung betrieben, sodass wir es hier nicht länger mit Spekulation zu tun haben. Das System basiert tatsächlich auf konkreten Menschen und ihren Erfahrungen. Für mich besteht der Wert von Spiral Dynamics darin, dass wir dieses Modell sowohl für die soziale als auch für die persönliche Transformation verwenden können.

Bevor ich auf Don Beck stieß, hatte ich mein eigenes Evolutionsmodell, welches im Wesentlichen mit Becks Ausführungen übereinstimmt. Er spricht von einer ersten, sechsstufigen Ebene der Entwicklung und einer zweiten Ebene mit im Grunde zwei Stufen. Doch in meinem Modell gab es neun Stufen, also eine Stufe mehr. Man achte einmal genau auf die Beschreibung der letzten Stufe der Spiral Dynamicsnun, es gibt Menschen, die bereits darüber hinausgegangen sind. Ich selbst habe Menschen getroffen, die schon über das, was ich Homo Sapiens Holisticus nennen würde, hinausgegangen sind, welcher der letzten, der TÜRKISEN Stufe der Spiral Dynamics entspricht. Die nächste Stufe nenne ich Homo Sapiens Universalis, dies ist die Erfüllung des Versprechens und der Möglichkeit der Selbst-Bewusstheit, über die Dr. Richard Maurice Bucke in seinem Buch Cosmic Consciousness spricht, das vor über einhundert Jahren veröffentlicht wurde. Dies ist die Stufe, auf der die unwillkürliche Regung des kosmischen Bewusstseins erstmalig stattfindet. Auf dieser Stufe erfährt man spirituelle Erleuchtung, kosmische Gottesschau, und ein kosmisches Erwachen. Man wird sich des Urgrundes allen Seins bewusst. Man lernt die Kausalebene der Existenz kennen. Es gibt einige spirituelle Legenden (so wie Babaji, über den Sie in Ihrer vorigen Ausgabe geschrieben haben), die auf ein noch weiter reichendes evolutionäres Potential hindeuten, Homo Sapiens Cosmicus, den ich für eine weitere Stufe der Evolution haltedie Evolution des kosmischen Bewusstseins als solches. Basierend auf meinen eigenen Beobachtungen und Überlegungen würde ich demnach sagen, dass über die acht Stufen der Spiral Dynamics hinaus noch mehr möglich ist. Individuelle Beispiele sind äußerst selten, so dass Clare Graves nicht in der Lage war, jene Menschen zu interviewen. Doch auf Grund meiner persönlichen Erfahrungen und der Begegnungen mit Menschen, die ich gut kennengelernt habe, kann ich auf diese höheren Stufen der Evolution jenseits der achten Stufe, die Beck und Graves beschrieben haben, schließen.

WIE: Gibt es auch darüber hinaus noch weitere Stufen?

YK: Ja, das nehme ich an, weil der Vorgang der Transformation nie endet, er hat weder Anfang noch Ende. Ich weiß nicht, wie die nächste Stufe aussehen könnte, doch der Prozess geht weiter. Ich denke nicht, dass wir eine Stufe, die zwei Stufen höher als unsere eigene, derzeitige Stufe ist, wirklich erahnen können. Die nächsthöhere Stufe ist wohl die letzte, von der man sich noch eine Vorstellung machen kann.

DIE INTEGRATION DER ERLEUCHTUNG

WIE: Ich möchte Ihnen gerne noch einige Fragen zum System der Spiral Dynamics* stellen, das die menschliche Entfaltung beschreibt und ursprünglich von Clare Gravesin jüngster Zeit dann auch von Don Beck, der in dieser Ausgabe von WIE [siehe Seite 57] ebenfalls interviewt wird, entwickelt wurde. Ich weiß, dass Sie Spiral Dynamics in ihrer eigenen Arbeit verwendet haben und dass Sie mindestens zwei weitere spirituelle Entwicklungsstufen als notwendig ansehen, die über Becks achtstufiges Grundmodell (und dem vorläufigen Hinweis auf eine neunte Stufe) hinausgehen. Worin bestehen diese höheren Stufen spiritueller Entwicklung, und warum meinen Sie, dass sie dem Modell hinzugefügt werden sollten?

YK: Ich nahm 1999 an einem Seminar mit Don Beck teil und sah zum ersten mal ein Evolutionsmodell vor mir, welches dreißig, vierzig, fünfzig Jahre an Forschung zur Grundlage hatte. Clare Graves, Don Beck, Becks früherer Partner Chris Cowan und natürlich Ken Wilber haben intensive Forschung betrieben, sodass wir es hier nicht länger mit Spekulation zu tun haben. Das System basiert tatsächlich auf konkreten Menschen und ihren Erfahrungen. Für mich besteht der Wert von Spiral Dynamics darin, dass wir dieses Modell sowohl für die soziale als auch für die persönliche Transformation verwenden können.

Bevor ich auf Don Beck stieß, hatte ich mein eigenes Evolutionsmodell, welches im Wesentlichen mit Becks Ausführungen übereinstimmt. Er spricht von einer ersten, sechsstufigen Ebene der Entwicklung und einer zweiten Ebene mit im Grunde zwei Stufen. Doch in meinem Modell gab es neun Stufen, also eine Stufe mehr. Man achte einmal genau auf die Beschreibung der letzten Stufe der Spiral Dynamicsnun, es gibt Menschen, die bereits darüber hinausgegangen sind. Ich selbst habe Menschen getroffen, die schon über das, was ich Homo Sapiens Holisticus nennen würde, hinausgegangen sind, welcher der letzten, der TÜRKISEN Stufe der Spiral Dynamics entspricht. Die nächste Stufe nenne ich Homo Sapiens Universalis, dies ist die Erfüllung des Versprechens und der Möglichkeit der Selbst-Bewusstheit, über die Dr. Richard Maurice Bucke in seinem Buch Cosmic Consciousness spricht, das vor über einhundert Jahren veröffentlicht wurde. Dies ist die Stufe, auf der die unwillkürliche Regung des kosmischen Bewusstseins erstmalig stattfindet. Auf dieser Stufe erfährt man spirituelle Erleuchtung, kosmische Gottesschau, und ein kosmisches Erwachen. Man wird sich des Urgrundes allen Seins bewusst. Man lernt die Kausalebene der Existenz kennen. Es gibt einige spirituelle Legenden (so wie Babaji, über den Sie in Ihrer vorigen Ausgabe geschrieben haben), die auf ein noch weiter reichendes evolutionäres Potential hindeuten, Homo Sapiens Cosmicus, den ich für eine weitere Stufe der Evolution haltedie Evolution des kosmischen Bewusstseins als solches. Basierend auf meinen eigenen Beobachtungen und Überlegungen würde ich demnach sagen, dass über die acht Stufen der Spiral Dynamics hinaus noch mehr möglich ist. Individuelle Beispiele sind äußerst selten, so dass Clare Graves nicht in der Lage war, jene Menschen zu interviewen. Doch auf Grund meiner persönlichen Erfahrungen und der Begegnungen mit Menschen, die ich gut kennengelernt habe, kann ich auf diese höheren Stufen der Evolution jenseits der achten Stufe, die Beck und Graves beschrieben haben, schließen.

WIE: Gibt es auch darüber hinaus noch weitere Stufen?

YK: Ja, das nehme ich an, weil der Vorgang der Transformation nie endet, er hat weder Anfang noch Ende. Ich weiß nicht, wie die nächste Stufe aussehen könnte, doch der Prozess geht weiter. Ich denke nicht, dass wir eine Stufe, die zwei Stufen höher als unsere eigene, derzeitige Stufe ist, wirklich erahnen können. Die nächsthöhere Stufe ist wohl die letzte, von der man sich noch eine Vorstellung machen kann.

WIE
: Wie bewegt man sich auf diesen höheren Entwicklungsstufen vorwärts? In ihrem Buch Think Kosmically Act Globally, schreiben Sie: „Tatsächlich wird man sich der Identität/Gleichheit der spirituellen Kräfte, welche im Universum und im eigenen Bewusstsein wirken, erst gewahr, wenn man die Stufe des Homo Sapiens Integratus erreicht hat [das gelbe Meme in Spiral Dynamics].” Das ist die Stufe der integralen Entwicklung, beziehungsweise die zweite Tier in Don Becks Modell. Sie beschreiben diese Stufe wie folgt, „Man wird sich der wechselseitigen Verbundenheit der gesamten Menschheit auf allen Entwicklungsstufen bewusst und beginnt, sie in sich selbst zu integrieren”. Wollen Sie damit sagen, dass Spiritualität gewissermaßen erst auf dieser Stufe beginnt?

YK: In meinem Buch spreche ich darüber im Hinblick auf Gipfelerfahrungen. Auf jeder Stufe sind diese Erfahrungen möglich, doch solange man nicht die Ebene des Homo Sapiens Integratus erreicht hat, halte ich es für unwahrscheinlich, dass man diese spirituelle Kraft, diese spirituelle Einsicht wirklich in den eigenen evolutionären Strom integrieren kann.

WIE: Warum ist das derart wichtig?

YK: Nun, man mag zwar Menschen begegnen, die bereits eine Art Gipfelerfahrung hatten, aber irgendwie hat ihr Ego dann von dieser Erfahrung Besitz ergriffen und in dem Moment ist sie fort. Sie dient dann zur Festigung der Ego-Struktur, und nicht selten geschieht es, dass Menschen genau an diesem Punkt ihr evolutionäres Wachstum beenden. Einige Menschen zehren für den Rest ihres Lebens von ihrer spirituellen Erfahrung, indem sie Bücher darüber schreiben und zu lehren beginnen. Dieser Seins-, Bewusstseins- oder auch Erleuchtungszustand ist für jeden von uns erreichbar. Doch solange das informationale Lernen uns nicht an den Punkt der Integration, an diese integrale Entwicklungsebene führt, werden wir nicht in der Lage sein, metainformationale Einsichten in unser Sein und Bewusstsein zu integrieren, sodass wir sie auch nicht als Schöpfungsmotor, als Antriebskraft für unsere Transformation verwenden können. Wenn uns dies jedoch gelingt, dann wird diese Erleuchtung zu einem Ausgangspunkt, einer Initiation für weitere Evolution und Transformation. Doch bis dahin sind Erleuchtungserfahrungen eher sporadische, ja beinah zufällige Ereignisse.

WIE: Sie sagen also, dass man auf dieser integralen Ebene fähig ist, den eigenen Transformationsprozess bewusst in die Hand zu nehmen.

YK: Ja. Das ist es, was P.D. Ouspensky und viele andere meinen, wenn sie von einer bewussten Evolution sprechen. Am Anfang steht eine Art Einweihung des Bewusstseins in weiterreichende Horizonte des menschlichen Potenzials. Darin erkennt man, dass das eigene Bewusstsein zu so viel mehr fähig ist. Man begibt sich folglich in einen Prozess, in dem man diese syntropische (anti-entropische) spirituelle Kraft, die das Universum durchdringt, kennenlernt und dann selbst ein bewusster Teil von ihr wird. Viele Menschen, sogar Kinder, können authentische spirituelle Erfahrungen haben. So war es auch bei mir. Doch ich war nicht in der Lage, sie zu integrieren, deshalb wurde es für mich ein qualvolles Erlebnis. Meinem Selbst fehlte noch die Reife, um sich selbst loszulassen und diese Erfahrung ins eigene Wachstum zu integrieren.

WIE: Qualvoll deshalb, weil Sie sich einer anderen Möglichkeit bewusst waren?

YK: Ja, denn ich hatte zu jener Zeit bereits viele Bücher über die Möglichkeit der Erleuchtung, über Buddha und alle Arten spiritueller Menschen gelesen. Von daher wusste ich, es war etwas Wahres an meiner Erfahrung, aber es war mir nicht klar, was ich damit anfangen sollte. Als ich dann später eine ähnliche, allerdings tiefgreifendere Erfahrung hatte, konnte der Lernprozess, der evolutionäre Prozess, schließlich seinen Lauf nehmen.

WIE: In Ihrer vierteljährlich erscheinenden Zeitschrift The Cosmic Light haben Sie über die Authentizität geschrieben, dass sie eine der Eigenschaften ist, die absolut essenziell sind, wenn man sich auf die höheren Stufen vorbereiten will. Sie schreiben:

Authentizität ist wesentlich, mehr noch als spirituelle Erleuchtung. Ohne Authentizität ist eine wahre spirituelle Erleuchtung nicht möglich. Authentizität ist der Seinszustand, welcher der Wahrheit verpflichtet ist… Die Wahrheit ist zutiefst einfach… Doch wie einfach die Wahrheit auch dargestellt werden mag, nur jene, welche den Weg des Verstehens und der Evolution selbstständig gegangen sind, werden authentische Kenntnis und echtes Wissen von ihr haben. Der Weg der Wahrheit ist der am seltensten beschrittene Weg überhaupt… Authentizität ist die Klarheit des Seins, in der es keine Selbsttäuschung gibt.

Warum ist Authentizität so wesentlich und weshalb ist sie sogar noch wichtiger als spirituelle Erleuchtung?

YK: Sehen Sie, unser Verstand ist außerordentlich raffiniert, er ist ein Meister des Wahns und der Selbsttäuschung. Authentizität ist ein wirksames Gegenmittel bei Selbstbetrug und Täuschung. Ich zitiere oft P.D. Ouspenskys schlichte Aussage, dass es eines der schwierigsten Dinge im Leben ist, zu wissen, was man weiß und zu wissen, was man nicht weißund den Unterschied zwischen beiden zu kennen. Es erfordert Aufrichtigkeit und Authentizität, um den Unterschied erkennen und das eigene Wissen ehrlich untersuchen zu können. Was weiß man wirklich und was nicht? Dies ist eine Disziplin, welche man in seinem eigenen Leben üben muss. Sie ist unabdingbar, wenn man Nutzen aus seiner spirituellen Erfahrung ziehen will. Anderenfalls könnte sie wieder die Form einer Selbsttäuschung annehmen und vom Ego missbraucht werden. Deshalb braucht ein Mensch bezüglich der Echtheit seiner de facto gemachten Erfahrung Demut und Authentizität. Diese Authentizität führt ihn dann zu immer höheren Ebenen, beziehungsweise einem ganzheitlicheren Wissen und Begreifen der offenbarten Wahrheit.

Wenn man sich selbst gegenüber treu ist, wenn man authentisch ist, dann wird man auch dem evolutionären Drang nach Selbst-Optimierung gegenüber treu sein, der in uns und im gesamten Universum als ein sich fortwährend entfaltender Prozess wirkt.


EINE KULTUR DER TRANSFORMATION

WIE: Ken Wilber schreibt in seinem neuen Buch Boomeritis: „Psychologen, die den Lebenswegen Erwachsener nachgehen, stellen fest, dass die meisten Menschen von der Geburt bis zum Jugendalter eine Reihe von größeren Transformationen durchlaufen, welche mit Erreichen des Erwachsenenalters jedoch allmählich enden. Obgleich es anschließend noch viele horizontale Translationen gibtdie ,Jahreszeiten im Leben eines Menschen'kommt die vertikale Transformation zu höheren Ebenen nahezu vollständig zum Erliegen. In der Altersstufe der Fünfundzwanzig- bis Fünfundfünfzig-jährigen geschieht kaum noch vertikale Transformation. Es ist fast unmöglich,” so schlussfolgert er, „einen erwachsenen Menschen dazu zu bringen, sich zu ändern.” Und Dee Hock, den ich vorhin bereits erwähnte, stimmt dem zu, wenn er sagt, dass der Mensch derart voll von Widerständen gegen Veränderungen ist, dass es wahrscheinlich einiger verheerender Katastrophen bedarf, um uns genügend zu motivieren, unser Leben in signifikanter Weise zu ändern. Stimmen Sie mit dieser ernüchternden Einschätzung der menschlichen Fähigkeit, sich selbst zu ändern, überein? Und wenn ja, warum ist die menschliche Transformation so schwierig?

YK: Zunächst einmal ist sowohl in unserem gesamten Erziehungs- und Bildungssystem als auch in unserer Kultur Transformation nicht wirklich ein Thema. Natürlich, heute sprechen Sie und ich und viele Gleichgesinnte über Transformation, Erleuchtung und Spiritualität, aber diese Gruppe ist nach wie vor eine kleine Minderheit. In unserer Gesellschaft wissen die meisten Menschen nicht einmal, dass es die Möglichkeit für eine spirituelle Transformation gibt. Kinder lernen von den Erwachsenen, und worüber diese verfügen, ist das, was Ken Wilber horizontale Translation nennt, eine stete Anhäufung von Erfahrungen und Informationen immer gleicher Art. Vertikale Transformation findet vielleicht im Himalaya statt, in Ashrams und Klöstern, wohin Menschen gehen, die leicht exzentrisch sind, aber ein Teil der landläufigen Kultur, in der wir leben, ist es nicht. Ich glaube, dass Ken Wilber, Don Beck und verschiedene andere durch ihre leicht zugänglichen Schriften einen großen Beitrag für die Menschheit leisten. Sie tragen dazu bei, dass evolutionäres Gedankengut und transformatorische Ideen zu einem Baustein der menschlichen Kultur werden, und das ist für unseren jetzt anstehenden evolutionären Schritt von größter Bedeutung. Anderenfalls wird er nur ein lokales Phänomen sein, weil den meisten Menschen ein Modell fehlt; sie wissen einfach nichts darüber. Ich gebe Ihnen einmal ein sehr prosaisches Beispiel. Die Menschen hier in den USA sind neuerdings ganz verrückt auf Sushi. Wenn man, wie ich, aus Japan stammt, ist man hin und wieder geradezu entsetzt über das, was hier so alles unter der Bezeichnung Sushi gegessen wird. Doch die Leute glauben, es seien richtige Sushis, denn sie kennen die echten ja nicht. Sie sind damit ja nie in Kontakt gekommen. Die meisten Menschen kommen ebenso wenig mit den Möglichkeiten der menschlichen Transformation in Berührung. Selbst für sehr intelligente, gebildete Menschen ist Transformation ein völlig fremdartiges Konzept. Das ist also etwas, das wir ändern müssen.

WIE: Doch auch für Menschen, die jene Transformationsmodelle kennen, weckt dieses Wissen allein noch keinen Antrieb, sich zu verändern. Welche anderen Faktoren machen dem Menschen die Transformation so schwer?

YK: Obschon ich aus Japan komme, wurde ich nach dem westlichen Bildungssystem erzogen, dem eine zutiefst reduktionistische und dualistische Denkweise zugrunde liegt. Wenn wir also über Transformation sprechen, dann unterscheiden wir zwischen individueller Transformation und der Transformation der Welt. Nun, es gibt tatsächlich einen Unterschied zwischen beiden, sie ergänzen sich jedoch in komplementärer Weise. Die eine existiert nicht ohne die andere. Es ist ganz wichtig, festzuhalten, dass es keine authentische Transformation der Welt geben kann, ohne dass wir uns gleichzeitig um unsere individuelle Transformation bemühen. Deshalb ist es unabdingbar, dass jene, welche aktiv an der Transformation der Welt arbeiten, willens sind, dabei selbst transformiert zu werden. Doch was geschieht ist, dass Menschen ausziehen, um die Welt zu verändern und zu transformieren, selber aber dort stecken bleiben, wo sie sich in ihrer Entwicklung gerade befinden. Transformation verlangt immer und unbedingt eine Transformation des Einzelnen und die seiner Umgebung. Doch ich sehe nicht, dass das geschieht. Die Leute stecken unveränderlich in ihren eig enen Positionen fest.

Zum einen haben wir es also mit einer Kultur zu tun, in der Transformation kein Hauptgesprächsthema bei der Bevölkerung ist. Und zum zweiten sind die Menschen nicht gewillt, im Zuge ihres Transformierens der Welt gleichzeitig auch selbst transformiert zu werden.

WIE: Eine der Personen, die wir für diese Ausgabe interviewt haben, ist der Entwicklungspsychologe Robert Kegan. Er spricht über eine Kraft, die er „dynamisches Gleichgewicht” nennt. In seinen Worten:

Kann jegliches Bemühen um persönliche Veränderungunserer eigenen oder die anderer Menschen, welche wir vielleicht anleiten möchtenwirkungsvoll sein ohne ein besseres Verständnis dieser…Naturgewaltunserer eigenen Immunität Veränderungen gegenüber? Genauer gesagt, wäre eine Veränderung wahrscheinlich, wenn wir nicht begreifen, wie sich diese…Kraft in der einzigartigen Besonderheit unseres eigenen Lebens selbst ausdrückt? Und dennoch liegt einer der Gründe für die Schwierigkeit, dieses Verständnis zu erlangen, darin, dass wir in der Regel Sklaven unserer eigenen Immunsysteme sind. Wir leben darin. Nicht wir „haben sie”, sie „haben uns.” Wir können sie nicht sehen, weil wir zu sehr von ihnen gefangen sind… Wie können wir uns jenen Beistand sichern, der am ehesten eine echte Veränderung fördert, eine Veränderung, die sich der immunisierenden Schwerkraft unseres eigenen dynamischen Gleichgewichts entzieht und stattdessen zu einer höheren Konzentration an Energie, zu höheren Fähigkeiten und mehr Komplexität führt?

Sind Sie diesem dynamischen Gleichgewicht selbst schon begegnet oder haben Sie es in sich selbst oder anderen feststellen können?

YK: Nun, es ist mit dem vergleichbar, was Andrew Cohen Ego oder Homöostase nennt, wo Menschen einen gewissen Punkt erreichen und einfach dort bleiben wollen. Es existiert definitiv.

WIE: Wie geht man damit um?

*Das Entwicklungsmodell der Spiral Dynamics wird in dieser Ausgabe von WIE in einem Interview mit Don Beck im Detail erforscht.

YK: Alle bewussten, denkenden Wesen sind sinnsuchende Wesen. Wir versuchen auf diese oder jene Weise, den Sinn des Lebens zu finden. Wenn ein Mensch keinen Sinn in seiner Tätigkeit sieht, wird er sich nicht allzu lange mit ihr abgeben.

Nun, manche Menschen finden Sinn im Akt der Transformation. Und wenn man die bewusste Evolution, ein stetes Wachsen und die Transformation für den eigentlichen Sinn des Lebens hält, dann wird man sich an der Transformation beteiligen. Doch für die meisten Menschen ergibt Transformation keinen Sinn. „Wieso sollte ich mich andauernd verändern? Es geht mir gut, hier wo ich bin. Ich habe mein Haus und meine Arbeit, also lass mich in Ruhe. Und wage es ja nicht, das Sinngebäude zu zerstören, welches ich mir über die Jahre aufgebaut habe.” Ich respektiere das. Sie sind halt menschlich. Diese Menschen haben einen gewissen Grad an Bedeutung in ihrem Leben gefunden und wollen sich nicht verändern. Sie wollen nicht sehen, dass etwas, das sie für bedeutungsvoll hielten, tatsächlich sinnlos sein könnte. Doch Transformation, permanente Transformation bedeutet, den alten Sinn des eigenen Lebens immer wieder für ungültig zu erklären und das Leben ständig neu zu erschaffen. Man muss zutiefst erkennen, dass die zentrale Bedeutung des eigenen Lebens im evolutionären Prozess selbst liegt. Und solange wir nicht eine Kultur errichten, in der das der Fall ist, werden sich die Menschen nicht fortwährend auf einen syntropischen (anti-entropischen) Evolutionsprozess einlassen. Sie werden lieber in jenem dynamischen oder statischen Gleichgewicht bleiben wollen.


EIN ALARMSIGNAL

WIE: Sie sagen also, dass es das Ziel ist, an den Punkt zu gelangen, wo der Sinn unseres Lebens als Mensch in der Welt konkret mit einer kontinuierlichen Teilnahme an diesem Transformationsprozess zu tun hat.

YK: Ja genau. Was mein eigenes Leben angeht, ich war verrückt genug, mir mit achtzehn den Kopf kahl zu scheren, in ein Kloster zu gehen und drei Jahre in Indien und fünf Monate im Himalaya vollkommen allein zu verbringen. Warum? Weil ich einen Sinn im Transformationsprozess an sich gefunden hatte.

WIE: Man könnte es auch so formulieren, dass wir den Veränderungsprozess ganz und gar annehmen müssen.

YK: Ja, immer gelöst, immer in Bewegung zu bleiben, wo man auch ist. Ekstase bedeutet, nicht festzustecken, kontinuierlich ex-statisch zu sein. Man muss sich zu einem ekstatischen Leben verpflichten.

WIE: Es scheint, um auf diese Art zu leben, müsste man nicht nur fortwährend die Neigung zu Untätigkeit und Stillstand in einem selbst überwinden, sondern auch dem kulturellen Hang zur Trägheit die Stirn bieten. Sie sprachen gar von einer allgemeinen kulturellen „Verschwörung zur Mittelmäßigkeit”, der man widerstehen muss. Was genau meinen Sie damit?

YK: Nun, Mittelmäßigkeit bedeutet nicht, durchschnittlich zu sein; Mittelmäßigkeit ist die Anpassung an den Durchschnitt. Wenn dein Wertesystem und dein Lebenssinn darin bestehen, dich erfolgreich in die Gesellschaft einzufügen und einen hohen Lebensstandard anzustreben und derlei Dinge, dann verschwörst du dich mit anderen, um dem Durchschnitt zu entsprechen. Mittelmäßigkeit findet statt, wenn die Anpassung an den Durchschnitt zum höchsten Lebenssinn wirdsich anzupassen, in der bestehenden Gesellschaft Erfolg und ein gutes Auskommen zu haben und glücklich zu sein. Das entscheidende Fazit ist: Solange ein Mensch die Bedeutungslosigkeit und Leere von Erfolg im Leben auf dieser Ebene nicht erkennt, wird er oder sie sich nicht den Kopf kahl scheren und ein Mönch oder eine Nonne werden, oder einen spirituellen Lehrer aufsuchen. Und selbst innerhalb der New Age-Gemeinde und in der heutigen spirituellen Kultur existiert diese Verschwörung zur Mittelmäßigkeit.

Wissen Sie, mein Interesse für Was ist Erleuchtung? wurde erstmals geweckt, als ich die Ausgabe las, in der es um authentische Spiritualität ging [deutsch: WIE Ausgabe 01, Das moderne spirituelle Dilemma]. Das hat mir sehr gefallen. Und genau das muss laufend untersucht werden. Was der New Age-Gemeinde fehlt, ist echte intellektuelle Rigorosität. Wenn du dich gut fühlst, bist du erleuchtet. Gefühle sind an die Stelle wirklicher Bewusstheit getreten. Das ist in der gesamten Kultur verbreitet. Das ist Mittelmäßigkeit und eine Verschwörung zur Mittelmäßigkeit, und diejenigen, welche sehr gut konspirieren, können hervorragende Sprecher auf Konferenzen werden und eine Menge Geld verdienen.

WIE: Wurden Sie selbst auch zur Zielscheibe dieser Verschwörung?

YK: Ja. Sogar innerhalb des Twilight Clubsspeziell der Leute, die bereits dort waren, bevor ich dazugestoßen bin. Ich erzähle Ihnen eine merkwürdige Anekdote. Ich kam mit 28, also vor neunzehn Jahren, in die USA und nahm damals an einer dieser New Age-Gruppen teil. Sie sprachen über den „hundertsten Affen”, jeder sprach nur über diesen hundertsten Affen. Da sagte ich in meinem gebrochenen Englisch: „Was ist mit dem ersten Affen? Es ist für uns doch viel wichtiger, alles daranzusetzen, der erste Affe zu sein, statt der hundertste.” Das hat niemandem gefallen. Es gab da einen in der Gruppe, der mich später anrief und mich nach meinem Werdegang befragte, und er bot mir an,„ Wenn du dir wieder deinen Kopf kahl scherst, eine Mönchsrobe anziehst und mich zu deinem Manager ernennst, dann mache ich dich reich und berühmt.” Ich antwortete: „Nein danke.” Doch wenn man sich die aus Indien, Tibet und Japan kommenden Gurus ansieht, also, die meisten von ihnen sinddas muss ich bedauerlicherweise sagen, sehr mittelmäßig. Das ist jedenfalls meine Erfahrung. Ich habe mich deshalb auf meine Weise, durch meine Schriften, immer wieder über diesen speziellen Aspekt der gegenwärtigen Spiritualität geäußert.

Doch die Verschwörung zur Mittelmäßigkeit tritt in jedem gesellschaftlichen Bereich auf. Ich habe viele Freunde auf dem Gebiet der Physik und der Wissenschaft, und sie machen die gleiche Erfahrung.

WIE: Einige Gelehrte und Geisteswissenschaftler bezeichnen den 11. September 2001, den Tag des Terroranschlags auf das World Trade Center, bereits als das Ende des postmodernen Zeitaltersein kulturveränderndes Alarmsignal, welches in Anerkennung der außerordentlichen Komplexität der Welt, in der wir leben, ein neues Denken fordert. Don Beck beschrieb ihn kürzlich gar als einen historischen Wendepunkt. Daher möchte ich Sie fragen, ob Sie Anzeichen dafür erkennen können, dass eine neue Transformation im menschlichen Bewusstsein unserer Kultur bereits im Gange ist.

YK: Ja, das war in der Tat ein Alarmsignal, und weltweit wurde vielen Menschen schlagartig bewusst, dass unser bestehendes System nicht mehr funktioniert und keine noch so großen Anstrengungen auf der Grundlage des alten Paradigmas die Probleme, denen wir uns gegenübersehen, lösen werden. Das war eine bedeutende Quelle an positivem Stress. Man muss weder ein Gelehrter noch ein Erleuchteter sein, um die Dysfunktionalität unserer Gesellschaft erkennen zu können.

Auf den 11. September folgten zwei grundlegende Reaktionen: die eine warin der Terminologie der Spiral Dynamics ausgedrückteine BLAUE, eher militaristische, die andere, GRÜNE, eine mehr liberale und egalitäre Reaktion. Im Weißen Haus haben wir zur Zeit im Grunde eine BLAUE Organisation, während die Kritiker der Bush-Regierung eher zu GRÜN tendieren. Alle übrigen erkennen, dass keiner der beiden Ansätze das Problem lösen wird. Das Militär wird es nicht lösen, doch genauso wenig der egalitäre Versuch, die Araber zu verstehen. Wir brauchen jetzt etwas anderes, und die Menschen können das sehen.

Wir möchten doch eine neue Welt, die auf Ihrer und meiner zutiefst kreativen Vision für uns und die gesamte Menschheit gründet. Aber diese Denkweise kann nur von integralen Denkern verstanden werden, die die zweite Ebene in Becks Modell erreicht haben. Von daher kann uns der 11. September von Nutzen sein als ein weiterer Aufruf an die Denker des zweiten Tiers, sich zusammenzufinden, um einen wirklichen Einfluss auf die Gesellschaft zu nehmen. Das ist eines der Hauptziele des Twilight Clubs. Wir versuchen, all diese Denker zusammenzubringen, damit sie sich gegenseitig in ihrer Arbeit unterstützen und stärken, so dass wir tatsächlich eine integrale Kultur, eine Kultur des zweiten Tiers erschaffen, welche im Einklang mit der Primärdirektive der Evolution [die Gesundheit der gesamten Spirale, d.h. aller Meme, zu fördern] steht, um dadurch in der Kultur der ganzen Menschheit etwas zu bewirken. Genau diesem Ziel haben meine Kollegen und ich in den letzten vier Jahren unsere Arbeit gewidmet. Um also auf Ihre Frage zurückzukommen: Ja, der 11. September ist vielleicht der Wendepunkt für die Entstehung einer neuen Art von Zivilisation. Aber es muss noch sehr viel mehr getan werden.





QUELLE: http://www.wie.org/de/j8/kimura.asp?page=1

KEIN WALD ! KEINE ZUKUNFT !! PFLANZT BÄUME !!!

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