Tränen - Nervig oder heilung für die Seele?

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Dennesito
Gelöschter Benutzer

Tränen - Nervig oder heilung für die Seele?

von Dennesito am 04.09.2008 01:12

Mir ist in den Kopf gekommen mit euch mal über das Thema Tränen/Weinen zu schreiben. Wie der Titel schon sagt sehen manche Menschen das Weinen als nervig("weil es peinlich ist, wenn andere einen Weinen sehen".. ist nicht meine Meinung, aber von vielen Menschen heutzutage) und "kindisch"(auch die Meinung von vielen Menschen). Und viele Männer denken ja auch, dass sie vorallem als Mann niemals weinen dürfen, weil soetwas ja nur die Frauen tun.
Ich glaube aber eher, und da können mir wahrscheinlich einige Leute zustimmen, dass es einem normalerweise besser geht, nachdem man sich wegen welchem Ereigniss auch immer einfach mal richtig ausgeweint hat. Vor nicht so langer Zeit habe ich immer gedacht: "Wofür überhaupt Weinen? Bringt doch garnix." Naja bin bis vor paar Minuten irgendwie ganz plötzlich zu der Erkenntniss gekommen, dass Weinen die Seele heilt... Hmm sehr seltsam :D Dieser Gedanke kam mir einfachso plötzlich in den Kopf.(Ich-Botschaft/Wissen, dass meine Seele mir vielleicht vermittelt hat? wer weiß...)

Ich habe vor einigen Jahren ziehmlich oft geweint.... und als Junge, dachte ich mir, "ist sowas scheiße"... Naja das wurde mir eben durch Mitmenschen(wenn andere über soetwas gelacht haben oder alle "empört" auf einen gucken) und Medien suggestiert. Dann habe ich mich irgendwann dazu entschieden nichtmehr zu weinen... hat zwar einige Jahre ganz gut geklappt, aber NUN würde ich gerne wieder diese "Wein-/Emotionsblokade", die ich mir selbst angerichtet habe, wieder komplett weg kriegen. Ich glaube das Lösen der Blockade habe ich in den letzten paar Wochen nur zu einem gewissen Teil geschafft(Das sagt mir mein "Emotionales gefühl"^^).
Hmm Tränen kommen mir oft bei "kaltem Wind in die Augen", ab und zu wenn ich mit meiner Lebenspartnerin zusammen bin(die Tränen kommen aus allen verschiedenen Gründen... aber waren bis jetzt immer nur positiv), und bei manchen schönen Liedern, da packts mich einfach immer wieder und die Augen werden nass und paar Tränen fliessen mir das Gesicht runter... hmm^^ aber meiner Meinung nach ist das ein schönes Gefühl... obwohl es vor paar Monaten, wo das zum erstem mal passiert noch bisschen seltsam war. Ahja und am Ende eines Clearings, da kamen mir paar Tränen und ich war kurz vorm starkem Weinen, habe es aber unterdrückt.....ich sollte es lieber alles rauslassen-.- naja meine selbst errichtete Blockade eben. So richtig geweint habe ich vor einigen Monaten das erste mal wieder nach mehreren Jahren.... bei einem kleinem, aber doch ziehmlich dummen "1/2 Streit" zwischen mir und meiner LP(LebensParnertin). Naja nach bisschen beleidigt tun und gegenseitigem "dumm sein" von beiden seiten, endeten wir dann "mitten" in der Stadt, weinend, mit vielen Tränen im Gesicht, arm in arm. Ah bisschen "peinlich" euch das zu erzählen, aber gehört zum Thema dazu und wenn Leute in der Stadt das gesehen haben, warum dann nicht so tolle Leute, wie ihr es seid ;)
Naja war aber vom Gefühl her ein sehr tolles und Bewusstseinerweiterndes Erlebniss, wenn zwei Leute die sich so nahe stehen(im doppeltem Sinne) sich ausweinen und dabei ihre Seelen heilen....

Würde gerne von euch erfahren:
- Wofür sind eurer Meinung nach Tränen da/gut ? (Ahja, Tränen können auch gut dabei helfen Wimpern oder Fliegen aus dem Auge rauszubekommen :P)
- (falls jemand was schlaues Parat hat) Eine "Erklärung" zu meinen Wein-/Tränangewohnheiten.
- Vielleicht wenn ihr Lust habt und es nicht zu privat findet, Eure Erfahrungen und Erlebnisse zum Thema Weinen und Tränen.
- Was auch immer ihr hier zu dem Topic beitragen wollt, schreibst einfach hin ;D

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Hanswuast
Gelöschter Benutzer

Re: Tränen - Nervig oder heilung für die Seele?

von Hanswuast am 04.09.2008 07:48


Dein Mut ist bewundernswert!

Ich denke, es kommt auf die Situation an, in der sich ein Mensch/Wesen grad befindet. Durch weinen kann etwas gelöst werden und dementsprechend zum Stressabbau führen, da danach meist eine Erleichterung eintritt, was wiederum für die Heilung gut ist.
Andererseits sind manche Menschen/Wesen "nahe am Wasser gebaut", also sehr sensibel und nehmen jeden Grund war, um zu weinen. Dann ist es ein Ausdruck von Emotionen.
Eine große Verzweiflung kann wohl ebenso ein extremes Weinen hervorrufen, was ich zum Stressabbau zählen würde.

Ansonsten eine gute Gabe, wenn sie nicht durch Unterdrückung in Gewalt ausartet.

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N4R4Y4N

37, Männlich

Beiträge: 173

Re: Tränen - Nervig oder heilung für die Seele?

von N4R4Y4N am 04.09.2008 12:53

Nur zur Info: komischerweise sind bei mir ein paar Tränchen gekullert als ich deinen Text gelesen habe Dennesito. Viel Weisheit ist in deinen Worten...danke.

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Dennesito
Gelöschter Benutzer

Re: Tränen - Nervig oder heilung für die Seele?

von Dennesito am 04.09.2008 13:47

@Hanswuast:

Ansonsten eine gute Gabe, wenn sie nicht durch Unterdrückung in Gewalt ausartet.

Stimmt, das könnte wohl auch der Grund sein warum viele "harte" Leute fast nie/nie weinen, aber dafür sehr schnell wütend, aggressiv und brutal werden. Scheint wohl eine Gemeinsamkeit zwischen dem emotionalem Weinen und der Wut/Aggressivität zu geben. Muss mir das alles mal bisschen durch den Kopf gehen lassen.

@N4RY4N: Mein Text hat wahrscheinlich deine Seele genauso berührt, wie die in meinem Text geschrieben Dinge, die auch meine Seele berühren wenn bei mir mal paar "Tränchen kullern".
Gerngeschehen, ich teile gerne meine "Weisheiten"... Ich höre seit ungefähr 1 Monat immer öfter, dass ich wahre/weise Gegebenheiten erzähle.(nicht nur hier im Forum sondern auch "außerhalb des PCs")... Man lernt eben langsam aber sicher das Leben und das Sein von einigen Prinzipien her zu verstehen :)

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Nex
Gelöschter Benutzer

Re: Tränen - Nervig oder heilung für die Seele?

von Nex am 04.09.2008 13:52

Ich möchte aus meinem Verständnis heraus, ein bisschen weg von dem Gedanken, dass die "Seele" weint oder über den Ausdruck von Tränen etwa "geheilt" werden müsste.

Die Seele oder Wesenheit (ich mag den Ausdruck lieber, weil er nicht so religiös belastet ist), oder höheres Selbst (was auch nicht so zutreffend ist) an sich leidet nicht. Dazu gibt es aus Sicht der Wesenheit in ihrer natürlichen Umgebung auch keinen Grund. Der Zustand der Seele ist immer Liebe, Freude, Fülle, Vitalität und Kraft und spielerische Spontanität. Dies kann auch gar nicht anders sein, weil sie sonst ihre Reproduktion in die materielle Wirklichkeit (uns, als ihre körperliche Manifestierung) nicht aufrecht erhalten könnte. Wir würden auf eine sichtbare Weise regelrecht instabil werden und "flackern", sozusagen.

Tränen sind der sichtbare Ausdruck tiefer Emotionen. Diese können positiv oder auch negativ besetzt sein. Diese Emotionen - jedenfalls wie wir sie in einer physischen Umgebung kennen und erfahren - sind wiederum Produkte unserer Psyche, was etwas anderes ist, als unsere Seele. In der Tat ist Psyche ein physischer Bestandteil unseres Seins. Körperbewusstsein wiederum ein noch anderer Bestandteil, der eng mit der Psyche verbunden ist.

Bei intensiven Emotionen (die ja in dieser Form nicht die Regel sind) würde das Körperbewusstein sich überlasten. Also braucht es Ventile, diese intensiven Energien ein Stück weit herauszulassen, um das Körperbewusstsein nicht in Konfusion zu stürzen. Weinen ist daher absolut wichtig. Tränen selbst können nicht unterdrückt werden, wohl aber lässt sich die Intensität von Emotionen mit einem Willensakt regulieren und herunterschrauben. Damit wäre zwar unserem Körperbewusstsein geholfen, aber auf Dauer würde dafür die Psyche darunter leiden, weil sie dadurch in ihrer Ausdruckskraft beschnitten werden würde. Ein auf Dauer gefährlicher Zustand, da unter solchen unnatürlichen Umständen, psychosomatischen Krankheiten Vorschub geleistet wird. Der harmonische Fluss zwischen Psyche und Soma (Körper) wäre durch die künstliche Beschränkung von Emotionen blockiert oder zumindestens verengt, so dass es so oder so an irgendeiner Stelle zu Problemen führen wird.

Wichtig ist daher, dass wir unseren Emotionen vertrauensvoll freien Lauf lassen. Der Körper braucht unsere Hilfe nicht, er hat die Tränen zu Verfügung, mit denen er sich selbst reguliert. Für unsere Seele und ihren ungehinderten, möglichst blockadefreien Ausdruck ist nur nötig, dass wir uns nicht selbst sabotieren und all unsere physischen Anteile so harmonisch wie möglich aufeinander abgestimmt sind.

Eine Gesellschaft, die aus selbstgesetzten kulturellen Schranken heraus, ihren männlichen Mitgliedern verbietet zu weinen (und daher ihre Emotionen zu reglementieren) kann keine harmonische, natürliche Geselllschaft sein. Ein Grund dafür, warum dann auch ganze Gesellschaften "krank" sein können.



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BlackMesa
Gelöschter Benutzer

Re: Tränen - Nervig oder heilung für die Seele?

von BlackMesa am 04.09.2008 18:12

Hervorrangend, besonders deine Entscheidung Dennesito, so ein Thema hier anzuführen. Find ich total klasse!

Ich habe auch die Erfahrungen früher machen müssen, das bei "Jungs" tränen unangemessen sind. Aber in den letzten paar Jahren musste ich immer wieder feststellen, dass ein z.B. besseres Einfühlungvermögen bei mir durchgesetzt hat. Vielleicht kennen einige von euch den Film "Dead Man Walking". Geht um einen Verbrecher (muss man ja schon sagen) der nun auf seine Exekution wartet. Als dann die Zeit gekommen ist und er zum Raum der Exekution geht, kamen mir auch die Tränen, weil ich mir irgendwie sehr gut vorstellen konnte was in dem Mann gerade vorging, so in etwa (...mein Leben ist nun vorbei...ich werde getötet). Da hats mich total gepackt, ich konnte auch nichts dagegen machen. Ihr werdet sagen ich hätte auch nichts dagegen machen sollen, aber wir haben den Film im Unterricht geguckt und ich hatte keine Lust deswegen ausgelacht zu werden, weil ich fand dass meine lieben Mitschüler noch nicht "reif" genug dafür waren um das zu verstehen. Also hab ich mich (etwas) beherrscht. Ich konnte aber nicht verhindern dass die Tränen fließen weil mir das alles so heftig vorkam. Ging halt nicht anders. - Der Film ist übrigens zu empfehlen.

Ein anderes Mal hattet ich mich mit meiner Mutter über etwas sehr privat familiäres Unterhalten. Wir habe Abends ganz lange geredet aber an einem Punkt überkams mich auch. Eigentlich fühlte ich mich beim Erzählen meiner tiefsten Sorgen ganz "gut", aber während ich redete fing meine Stimme auf einmal an nasal zu werden (ich weiß nicht ob es das richtige Wort ist - ich meine jedenfalls dass die Sätze dann so "unterbrochen" oder fast "stotternd" sind) ihr wisst bestimmt was ich meine. Jedenfalls hatte ich nicht das Bedürfnis zu weinen, ich wollte beim reden normal sachlich bleiben, aber irgendwo in meinem Ich muss wohl der Wunsch aufgekommen sein zu weinen, ich kann das nicht soo genau erklären. Aber einige werden mich bestimmt verstehen.

Zudem habe ich festgestellt, dass in einigen Situationen zumindest das "Gefühl zum Weinen" aufkommt. Das hatte ich zum Beispiel als ich den dritten Teil von Herr der Ringe sah. Als dann in der Schlacht um Gondor die 6000 Reiter von Rohan an der Ebene ankamen, und dann quasi die Rettung von Gondor darstellten.

Nun etwas bei dem mir persönlich keine Tränen kommen, aber vielleicht meinem Gegenüber. Ich habe das in vielen Ego-Shootern (Computer Spiele) festgestellt. Da habe ich ein Bespiel. Ich fliege im Helikopter über die "Map", also die Umgebung in der man spielt. Und da sehe ich unten auf der Straße einen verbündeten Soldaten, der vor einem Panzer wegrennt. Ich erkenne seine Not und lande genau in der Richtung, in die er läuft. Ich riskiere also Kopf und Kragen, lande genau im Schussfeld des Panzer und rette meinen Verbündeten. Das sind dann so Augenblicke wo dann die "geretteten" denken : "Boah, danke! Wie geil, das du mich gerettet hast!!" Genauso ist es mit der Szene aus Herr der Ringe. Bei sowas denke ich dann immer: Ja genau so muss das laufen!


Naja aber zurück zu den eigentlichen Tränen. Ich denke, wie ihr, dass sie tiefster Ausdruck des inneren Befindens sind, das man auf keinen Fall verleugnen sollte. Gebt euch den Gefühlen die ihr habt hin, sonst endet man vielleicht auf die von Nex beschriebene Weise und das sollte nicht passieren.

- Gut, dass es diesen Thread nun gibt, er spricht mir aus dem Herzen.

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vimpel333
Gelöschter Benutzer

Re: Tränen - Nervig oder heilung für die Seele?

von vimpel333 am 04.09.2008 21:34

Wenn Tränen peinlich sind,müsste der beste Mann in der Öffentlichkeit ruhig weinen...denn der größte Mann ist mutiger als andere ..wenn er es offen zu gibt, dann ist er ein wircklicher Mann.....
Auch ich bin stark am Wasser gebaut,aber nicht das ich jeden tag weine...
Ich glaube...das Menschen weinen wenn sie an was trauriges denken,hören oder spüren..Oder wissen das etwas nicht richtig ist...Menschen weinen um ihre Sele zu befreien(glaube ich)

heilische Grüße vadi *!*

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grischa

33, Männlich

Beiträge: 282

Re: Tränen - Nervig oder heilung für die Seele?

von grischa am 22.09.2008 18:48

hm... tolles thema, gefällt mir..... auch weil ich selbst darüber viel nachdenke.
Es rauszulassen (mittels weinen), ist meiner Meinung auch natürlich viel gesünder...... ich weis wovon ich rede^^.......
ansonsten droht es einen immer mehr von innen aufzufressen (hineinfressen -> von innen auffressen^^)
Ich muss "zugeben" seit über 3 ganzen jahren nicht mehr geweint zu haben.... immer wenn ich gemerkt habe, dass da etwas hochkommt habe ich sofort alles runtergeschluckt... ich kann selbst nicht erklären warum....
Doch genauso wahr es mit dem Lachen..... ich meine klar habe ich gelacht, aber ich glaube selten von ganzem Herzen, wenn ihr versteht was ich meine...... das liegt jetzt alles schon ein bisschen länger zurück, trotzdem hat mich diese "emotionslosigkeit" nur noch mehr depremiert...... ich glaub selbst wenn ich hätte weinen wollen wär nicht viel dabei herausgekommen... es fehlten einfach die emotionen....( es bessert sich aber zunehmend^^)
Bis mich dann vor ca. 3 wochen der schlag traf..... nämlich als ich erfahren musste, dass meine freundin schluss gemacht hatte.... bin ich natürlich ersteinmal in ein loch gefallen...... ich konnte auch nicht weinen weil einfach die vollkommene
Leere in mir war...... ich glaube mir ging es noch nie so scheisse (und das will echt was heissen^^).... nach so ca 4-5 tagen war es dann so weit : Ich heulte das erste mal seit über drei jahren (und wie) .... ich konnt in dem moment echt nicht anders ... und das ging auch noch n paar stunden so weiter... bis ich mich in den schlaf geheult hatte......
doch muss ich sagen, und das ist glaub ch auch mit der "reinigung der seele " gemeint, dass es mir am darauffolgenden morgen schon besser ging, natürlich nicht "gut!" in dem sinne aber ja wie soll ich sagen ... etwas befreiter.....

KEIN WALD ! KEINE ZUKUNFT !! PFLANZT BÄUME !!!

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BlackMesa
Gelöschter Benutzer

Re: Tränen - Nervig oder heilung für die Seele?

von BlackMesa am 22.09.2008 19:02

Kann dazu dich erstmal nur beglückwünschen und dann noch anschließend sagen, dass nicht alles negative was uns wiederfährt, zwangsweise "nur" negativ sein muss. Denn anscheinend tat es dir trotz des Schmerzes mal gut, "alles rauszulassen".

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vimpel333
Gelöschter Benutzer

Re: Tränen - Nervig oder heilung für die Seele?

von vimpel333 am 22.09.2008 20:54

Wenn ich das Weinen blockiere ,dann werde ich aus einem nicht verständlichen Grund Sauer.....fragt mich nicht wieso.

Edit:Oder hab ein merkwürdiges Gefühl im Kopf

Antworten Zuletzt bearbeitet am 22.09.2008 20:55.
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