Unbekannte Menschenart in Sibirien entdeckt
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Unbekannte Menschenart in Sibirien entdeckt
von Bastet am 26.03.2010 14:06Forscher vom Max-Planck-Institut haben möglicherweise eine neue Menschenform entdeckt. Die Sequenzierung der mitochondrialen DNA aus einem in Sibirien gefundenen Fingerknochen ergab eine bisher unbekannte Erbgutzusammensetzung.
Sensationsfund: Unbekannte Menschenart in Sibirien entdeckt
Leipzig/ Deutschland - In der südsibirischen Denisova-Höhle im Altai-Gebirge haben Forscher ein 48.000 bis 30.000 Jahre altes Fingerknochensegment entdeckt, dessen Gene sich von jenen des anatomisch modernden Menschen ebenso unterscheiden wie von jenen des Neandertalers und glauben nun, auf eine bislang unbekannte Menschenform gestoßen zu sein.
Wie die Forschern unter Svante Pääbo und Johannes Krause vom "Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie" (eva.mpg.de) Fachmagazin "Nature" berichten, sei dieses mitochondriale Erbgut, das von der Mutter an die Nachfahren vererbt wurde, ein Hinweis auf eine neue Auswanderungswelle aus Afrika. Sie unterscheidet sich von derjenigen, die Homo erectus, Vorfahren der Neandertaler und des Homo sapiens beschritten haben.
Eine detaillierte Analyse des Mitochondrien-Erbguts zeigte, hatte dieser Hominine vor etwa 1,0 Millionen Jahren einen gemeinsamen Vorfahren mit dem modernen Menschen und dem Neandertaler hatte. Dieser gemeinsame Vorfahre ist etwa doppelt so alt, wie der auf der Basis ihrer mitochondrialen DNA bestimmte gemeinsame Vorfahre von anatomisch modernen Menschen und Neandertaler. Darüber hinaus deutet das Alter des Fossils darauf hin, dass diese unbekannte Menschenform in Südsibirien parallel zu Neandertalern und modernen Menschen gelebt hatte. Bislang ging die Lehrmeinung davon aus, dass es vor rund 40.000 Jahren nur zwei Arten der Gattung Homo gab: Neandertaler und den anatomische bereits modernen Menschen.
Ob es sich bei dem Fund um die Überreste eines Mannes oder einer Frau handelt, können die Forscher bislang ebenso wenig sagen, noch was die unbekannte Menschenart ausmachte. Zukünftige Untersuchungen des Zellkerns sollen jedoch schon bald mehr Informationen, etwa über Augen- und Hautfarbe, Blutgruppe und Gesundheitszustand des Homininen liefern.
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