Startup: "original unverpackt" - Lebensmittel ohne Einwegverpackungen

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weirdo
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Startup: "original unverpackt" - Lebensmittel ohne Einwegverpackungen

von weirdo am 25.11.2013 12:51

original-unverpackt.de
facebook.com/OriginalUnverpackt

Nehmen wir mal Müsli. Ein Müsli ist verpackungstechnisch eine Katastrophe. Da ist einmal die Schachtel. Altpapier, immerhin. In der Schachtel befindet sich eine Tüte. Plastik, sehr schlecht. Und darin ist dann endlich das Müsli. Das man in ein hübsches Vorratsglas schüttet, weil die Schachtel nicht gerade dekorativ aussieht. Dabei könnte es viel einfacher sein. Man könnte mit dem hübschen Vorratsglas zum Einkaufen gehen und sich seinen Müslivorrat nachfüllen lassen. Kann man aber nicht.

Zwei Freundinnen aus Berlin haben daraus eine Geschäftsidee entwickelt. Die Mediengestalterin und Kommunikationswissenschaftlerin Milena Glimbovski, 23, und Sara Wolf, 30, Absolventin in Internationalen Beziehungen, wollen im kommenden Jahr den ersten Supermarkt in Deutschland eröffnen, der weitgehend auf Einwegverpackungen verzichtet. "original unverpackt" soll er heißen.

Auf die Idee kamen Milena und Sara, als sie an einem Abend zusammen gekocht haben, damals waren sie noch Arbeitskolleginnen in einer Agentur. "Plastiktüten zum Transportieren nehmen wir schon länger keine", sagt Sara, "aber das ist ja nicht alles. Als wir nach dem Einkaufen die ganzen Tütchen und Dosen ausgepackt haben, sprachen wir darüber, wie unsinnig das ist. Manche packen ja auch noch die Avocado oder die drei Tomaten in eine extra Tüte."

Weniger Müll, weniger Ressourcen-Verschwendung

Über Müll, speziell in Form von Plastiktüten, wird zur Zeit viel diskutiert. Mehr als acht Milliarden werden jedes Jahr allein in Europa weggeworfen. Die Grünen forderten Anfang des Jahres, jede Plastiktüte mit 22 Cent zu besteuern. Dabei entsteht der Müll schon vorher, und das ist die Idee von Sara und Milena: Verpackungsmüll von vornherein vermeiden. "Precycling" nennen sie das. Das spart einerseits Ressourcen wie Wasser und Erdöl, die man für die Produktion braucht, und es wird weniger Müll produziert.

Sara und Milena stellen sich ihren Supermarkt so vor: Die Kunden bringen Gläser, Mehrwegflaschen, Dosen oder waschbare Nylonsäckchen mit, oder kaufen beziehungsweise leihen diese in ihrem Geschäft. Die Behälter werden vor dem Einkauf ohne Inhalt gewogen, wie beim Erdbeerenpflücken. Und dann füllen die Kunden ihre Döschen mit allem auf, was sie so brauchen. Nudeln, Reis, getrocknete Erbsen und Bohnen oder Linsen könnten aus "Gravity Bins" (...) rieseln. Milch und Öl könnten wie in einer Saftbar ausgeschenkt werden. Und Sachen, die man nicht ohne Einzelverpackung verkaufen darf, wie Fleisch? "Das würden wir dann umweltschonend verpacken, zum Beispiel in Bienenwachspapier", sagt Sara.

Weiterlesen: http://jetzt.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/581438/Ausgepackt

Das Team:
Team_unverpackt.jpg

v.l.: Sara Wolf (29, Absolventin in Internationalen Beziehungen mit Background im fairen Handel), Milena Glimbovski (23, Marketingfachfrau und Studentin der Gesellschafts-­ und Wirtschaftswissenschaften) und Marizon Bilano (25, Produkt-­ und Industriedesignerin), Fotografin: Julia Kobalz

Die Idee:
Original Unverpackt wird der erste Supermarkt in Deutschland, der weitgehend auf Einwegverpackungen verzichtet. Das heißt, wir beginnen mit Precycling und nicht erst Recycling. Zero Waste ist die Philosophie, an der wir uns orientieren. Wir versuchen Müll in der kompletten Lieferkette, vom Erzeuger bis zum Verbraucher, zu vermeiden. Das Wegfallen von Einwegverpackungen hat den Vorteil, dass wertvolle Ressourcen wie Wasser und Erdöl, die für die Produktion notwendig sind, eingespart werden und eine übermäßige Produktion von Abfall verhindert wird. Statt den üblichen Produktverpackungen und Plastiktüten kann der Kunde eigene Aufbewahrungsbehälter mitbringen, wiederverwendbare Behältnisse im Laden erhalten oder recycelte Papiertüten mit Produkten aus dem weitgefächerten Warensortiment befüllen. Unser Ziel ist es, den wachsenden Markt an Deutschen Konsumenten, die zunehmend bewusster einkaufen, zu bedienen und das Einkaufserlebnis völlig neu zu gestalten. Nachhaltig konsumieren soll sexy werden.

Logo_OriginalUnverpackt_rot-01.png

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Geheimer_Rat

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Re: Startup: "original unverpackt" - Lebensmittel ohne Einwegverpackungen

von Geheimer_Rat am 26.11.2013 12:52

Hm, meine Tante hatte in den 60er Jahren einen Laden, der hat im Prinzip so funktioniert. Der war verschrien als altmodischster Laden der Stadt. Dabei war es wohl ultramodern, wenn ich den Beitrag so lese. Die verpackungslose Abgabe von Lebensmitteln wurde von der Bevölkerung immer mehr abgelehnt. In Amerika gibt es kaum noch Plastiktüten, dort erhält man Bags in allen Größen aus braunem R-Papier. Taschenmitbringen finde ich besser. Im Moment ist das modetechnisch noch ziemlich out und für Männer ganz untragbar
Back to the 50ties or 60ties oder gleich in die Höhle. Verwertet wird alles ... sogar gebrauchte Plastiktüten.
Machen wir mal wieder Werbung für die guten (alten) Sachen.  

Ein bischen dumm darf man sein. Ein bischen frech darf man sein.
Nur beides zusammen, möglichst nie.

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weirdo
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Re: Startup: "original unverpackt" - Lebensmittel ohne Einwegverpackungen

von weirdo am 29.11.2013 13:30

Naja, ich bin früher auch die Milch mit einer eigenen Kanne holen gegangen:

Milchkannen.jpg

Und das Mittagessen haben wir denen, die draußen gearbeitet haben, im Henkelmann gebracht:

Henkelmaenner.jpg

"Ultramodern" war das Lädchen Deiner Tante nicht - "damals" war das halt (noch) so.
Und ab zurück in die Höhle geht es ja nun nicht, wenn man den Plastikwust mal reduziert...

Und wer von den Herren Jutebeutel an seine äussere Erscheinung knüpft, dem ist eh nicht zu helfen.

Geist ist geil!

(Beide Bilder von hytta.de, Versandhändler für klassische Haushalts- und Eisenwaren)

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Geheimer_Rat

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Re: Startup: "original unverpackt" - Lebensmittel ohne Einwegverpackungen

von Geheimer_Rat am 30.11.2013 01:03

Wer kennt noch die Interrailzeiten mit Emailbecherchen am Rucksack ?
http://dawandaimages.s3.amazonaws.com/Product2/46542/46542666/square_130/1369503405-580.jpg
Ha, erinnert fast an BW-Zeiten ...
http://4.static-hood.de/img1/big/1276/12765744.jpg
wobei sich da sicher noch nichts groß geändert hat. Ja, das gute alte Hanftäschchen aus Jute und Du fühlst Dich wie die Ute in den Flower-70ern ... jede Mode kommt und geht. Caveman ist ja auch schon am kommen - Dreitagebart ist out - es muss schon etwas mehr sein ! Wie war das noch ? Geiz ist geil oder Geist ist geil ? Na - Otto - find ich gut:
http://www.youtube.com/watch?v=wJ0bwvgxTe0  
Wirklich, am liebsten klaue ich Äpfel direkt vom Baum - von der Hand in den Mund - das neueste Geschäftsmodell ... oder Startup wie man jetzt said. Am liebsten pflücke ich diese:
http://www.youtube.com/watch?v=6biVKWVVoM8

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