Erzählungen

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weirdo
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Erzählungen

from weirdo on 10/22/2008 10:59 AM

Dieser Faden ist Hades gewidmet... setz' Dich zu mir. ^^

Ich möchte mit einer Geschichte beginnen, die auch unser aller Wesen erklärt.


DIE INSEL DER SCHWARZEN UND WEISSEN

Die in Irland äusserst beliebte Sagengattung der Immrama - die "Seefahrten in die Anderswelten" - umschreibt die Geschehnisse in der elementarischen und seelischen Welt, dem "wogenden Meer", in imaginativen Bildern. So schildert die irische Sage Immram curaig Maíle Dúin ("Die Seefahrt des Bootes von Mæl Dúin") das Gesetz der Wesensverwandlung:

    "Am frühen Morgen des dritten Tages nahmen sie eine andere Insel wahr, auf der eine metallene Palisade stand, welche die Insel in zwei Hälften teilte. Es gab dort viele Schafherden: eine schwarze Herde auf der einen Seite der Palisade und eine weiße Herde auf der anderen Seite. Und sie sahen einen riesigen Mann, der die Schafe trennte. Immer wenn er ein weißes Schaf über den Zaun zu den schwarzen Schafen warf, wurde jenes sofort schwarz. Ebenso wenn er ein schwarzes Schaf über den Zaun warf, wurde dieses sofort weiß."

    Schließlich wirft Mæl Dúin einen schwarzen Zweig auf die Seite der weißen Schafe, wo er weiße Farbe annimmt; als er jedoch einen weißen Zweig zu den schwarzen Schafen wirft, wird dieser schwarz.
Auch der walisische Held Peredur, ein Vorläufer des Parzival, begegnet auf seiner Queste, seiner inneren Suche, diesem Bild:

    "Und auf der einen Seite des Flusses konnte er eine Herde weißer Schafe sehen, und auf der anderen Seite eine Herde schwarzer Schafe. Und immer wenn ein weißes Schaf blökte, kam ein schwarzes Schaf über den Fluß und wurde weiß; immer wenn ein schwarzes Schaf blökte, kam ein weißes Schaf über den Fluß und wurde schwarz. Und er sah einen großen Baum auf dem Flußufer: Die eine Baumhälfte brannte von der Wurzel bis zur Krone, die andere Baumhälfte trug grünes Laub."
Dieses "Bild" sieht dem Yinyangzeichen sehr ähnlich. Es stellt eine Insel dar, die durch einen Zaun, die darauf lebenden schwarzen und weißen Schafe voneinander trennt. Bringt nun der Schäfer ein Schaf auf die ihm gegensätzliche Seite, so ändert es sofort seine Farbe. Damit wollte man auch zeigen, wie die Realität sich in der Anderswelt ins Übernatürliche ändert. Auf der Insel bewegten sich die Schafe schneller als die Gedanken es je vermögen. Ausserdem sagt man, das sie sich ständig drehen und dabei ihre Gestalt verändern - genau diese Fähigkeit wurde auch den weisen Druiden zugeschrieben.

Das Bild steht für den Kreislauf der ewigen Bewegung,
was nichts anderes als die höchste Wahrheit bedeutet.

Alles Wissen ist vergeblich ohne die Arbeit, und alle Arbeit ist sinnlos ohne die Liebe. [Khalil Gibran]

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vimpel333
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Re: Erzählungen

from vimpel333 on 10/22/2008 01:26 PM

Sehr interessant ...aus welcher Zeit stammt die Geschichte???

Und was bedeutet das mit der ánders Wlet´

Reply Edited on 10/22/2008 01:27 PM.

Hades
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Re: Erzählungen

from Hades on 10/22/2008 01:27 PM

*neben weirdo hinsetz*

Danke! Schöne Geschichte! :-)

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weirdo
Admin

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Posts: 2046

Re: Erzählungen

from weirdo on 10/22/2008 01:35 PM

Ist etwa im 8. oder 9. J.u.Z. aufgeschrieben worden.
Die Erzählungen an sich sind ohne Frage viel älter und wurden mündlich überliefert.

Unter den Druiden gab es verschiedene "Berufszweige", u.a. den "Erzähler".


[edit@vimpel]
Bezieht sich auf einen Beitrag von mir im Faden Dimensionsportale und Überschneidungen.
Ich krieg das mit dem Direktlink zum Beitrag nicht hin, der ist auf Seite 2 an vorletzter Stelle!

Alles Wissen ist vergeblich ohne die Arbeit, und alle Arbeit ist sinnlos ohne die Liebe. [Khalil Gibran]

Reply Edited on 10/22/2008 01:51 PM.

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