Forschung: Parapsychologie

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weirdo
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Forschung: Parapsychologie

von weirdo am 20.12.2010 15:05

Können wir in die Zukunft sehen?
http://www.ksta.de/artikel/1292517910296.shtml

Der Forscher Deryl J. Bem hat ein Ziel: Er will parapsychologische Phänomene beweisen. Dabei geht er so wissenschaftlich und gewissenhaft vor, dass sich viele Fachleute für seine Ergebnisse interessieren.


Daryl J. Bem hat an alles gedacht. Selbst Skeptiker haben im Hinblick auf den Aufbau seiner Experimente bislang kein Haar in der Suppe gefunden. Und das will bei diesem Thema schon etwas heißen. Immerhin geht es um nichts Geringeres als das parapsychologische "PSI-Phänomen", das unter anderem die angebliche Fähigkeit zu außersinnlichen Wahrnehmungen umfasst. Um das Ergebnis vorwegzunehmen: Daryl Bem glaubt nachweisen zu können, dass der Mensch im Prinzip imstande ist, den Zeitpfeil umzukehren und ein Ereignis, das erst in der Zukunft stattfinden wird, in seinen Gedanken vorwegzunehmen.

In einem von insgesamt neun Experimenten sollten sich hundert Testpersonen, jeweils zur Hälfte Männer und Frauen, zwischen zwei Ansichten auf einem Computerbildschirm entscheiden, die einen zugezogenen Vorhang zeigten. Ihnen wurde gesagt, dass sich hinter einem Vorhang ein erotisches Bild verbergen könnte. Doch es war kein gewöhnlicher Test auf Hellseherei. Sowohl das jeweilige Bild als auch seine Position hinter dem linken oder rechten Vorhang wurden erst im Nachhinein durch einen Zufallsgenerator bestimmt – also erst, nachdem die Probanden bereits ihre Vermutung notiert hatten. Damit wurden sie in Wahrheit auf ihre Fähigkeit zur "Vorausahnung" oder "Präkognition" eines Ereignisses getestet, das erst in der Zukunft stattfinden würde. Am Ende von 36 Durchläufen lag die Trefferquote bei 53,1 Prozent. Das ist nicht die Welt, aber doch signifikant mehr als nach dem reinen Zufallsprinzip (50:50) zu erwarten gewesen wären.

Was ist möglich? Und was lässt sich beweisen?

Möglicherweise könnten Probanden mit einer "extrovertierten" Persönlichkeit, die offener für äußere Stimuli sind, noch besser abschneiden. Die acht übrigen Experimente waren ähnlich aufgebaut. Insgesamt nahmen an der Versuchsreihe, die sich über viele Jahre erstreckte, rund 1000 Probanden teil, durchweg Studenten der Cornell Universität in Ithaca (US-Staat New York), wo Daryl J. Bem bis zu seiner Emeritierung vor drei Jahren das Fach Sozialpsychologie vertrat. Können wir also in die Zukunft gucken, wenn wir es uns nur ernst genug vornehmen?

Bem ist davon überzeugt. "Ich habe lange gewartet, bis ich eine kritische Masse an Tests beisammen hatte, um statistische Zufallstreffer auszuschließen." Sein 61 Seiten langer Aufsatz mit dem Titel "Die Zukunft fühlen" hat den wissenschaftlichen Begutachtungsprozess erfolgreich durchlaufen, er soll demnächst im renommierten "Journal of Personality and Social Psychology" erscheinen. Doch der Forscher weiß auch: Eine Erkenntnis gilt erst dann als wissenschaftlich gesichert, wenn sie sich reproduzieren lässt. Bem ruft seine Kollegen dazu auf, es doch bitte zu versuchen.

Alles Wissen ist vergeblich ohne die Arbeit, und alle Arbeit ist sinnlos ohne die Liebe. [Khalil Gibran]

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