Unsoziales Sparpaket stoppen!

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sco
Gelöschter Benutzer

Re: Unsoziales Sparpaket stoppen!

von sco am 19.07.2010 03:39

Hallo Ozymandias,
deine Erklärung zum Boykott in allen Ehren, selten so ausführlich zu erhalten.
Nur

Für ein Boykott muß man eine/n Frau o. Mann haben die als Alpha-Tier das Volk leiten, sonst geht das nicht.
bin ich nicht Deiner Meinung. Jeder Mensch sollte Dinge tun oder lassen, ganz ohne Alpha-Tier und Leiter(in). Wenn jemand etwas nachmacht hat er hoffentlich vorher selbst nachgedacht. Die Vormacher wollen leiten und führen, die Nachmacher werden verleitet und verführt, wenn der Vormacher schwächer denkt als der Nachmacher. Wir müssen weg vom Klischee der allmächtigen Respektsperson die führt ... das funktioniert auf Dauer sicher besser. Die altmodischen Lehrer werden mich jetzt hassen.
lg sco

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weirdo
Administrator

-, Weiblich

Beiträge: 2046

Re: Unsoziales Sparpaket stoppen!

von weirdo am 19.07.2010 11:23

Sehe ich ebenso wie sco. Sapere aude! Die Aktionen, an denen ich mich beteilige, brauchen zwar - mal mehr, mal weniger - Organisation, aber definitiv keine "Führungsperson", die da wie auch immer geartete Ideale vorgibt und vertritt:

Heute steht der Boykott allgemein für eine Verrufserklärung oder Ächtung
durch Ausdruck einer kollektiven Verweigerungshaltung.

Alles Wissen ist vergeblich ohne die Arbeit, und alle Arbeit ist sinnlos ohne die Liebe. [Khalil Gibran]

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Ozymandias

55, Männlich

Moderator

Beiträge: 1030

Re: Unsoziales Sparpaket stoppen!

von Ozymandias am 20.07.2010 12:55

@ sco & weirdo,

da habt ihr mich falsch verstanden. Wollte damit zeigen was ist und nicht was ich für richtig halte, da bin ich konform mit euch.
Hier paar Beispiele aus der Geschichte: Jesus, Gandhi, Malcolm X, Mandela, Obama (im negativen Sinn).

Hier ein Beispiele aus dem Leben: Ein Mensch liegt verletzt am Boden andere sehen das und gehen hin um zu gaffen.
Dann hilft einer und plötzlich helfen alle mit. Ist mir so passiert. >:-/<

Und so ist es mit einem Boykott...die Angst ist unser größter Feind.

Angst das richtige zu tun.
Angst im Mittelpunkt zu stehen.
Angst anders zu sein.

Wir glauben, dass viele Menschen sich selbst bremsen, weil sie Angst haben anders zu sein und aus der Masse herauszustechen. Aber genau das – anders handeln, anders denken und anders sein als die anderen… – müssen wir manchmal, wenn wir unser Leben so einrichten möchten, wie wir es gerne hätten.

Es gehört einiges an Mut dazu, anders zu sein, als die anderen. Die meisten von uns haben wohl ein eingebautes soziales Programm, das uns eher dazu anhält, mit dem Strom zu schwimmen und ein Teil der Masse zu sein. Die meisten Menschen möchten auch zu etwas Größerem dazugehören, weil das Sicherheit, Geborgenheit und auch ein bisschen Bequemlichkeit verspricht. Dazu kommt, dass wir manchmal in unserer Umgebung auf Unverständnis, auf Spott oder auf Ablehnung stoßen, wenn wir andere Wege beschreiten.

Und das alles muss man erst einmal aushalten.

Und so leben viele Menschen ein Leben, das nicht so richtig zu ihnen passt und in dem sie verstecken, wie sie wirklich sind, wodurch sie ihre Potenziale nicht entfalten können und nicht der werden, der sie sein könnten. Quelle: www.zeitzuleben.de

Das Leben ist ein langer Gang mit sehr vielen Türen, man braucht nur den richtigen Schlüssel.
            

Antworten Zuletzt bearbeitet am 20.07.2010 12:55.

sco
Gelöschter Benutzer

Re: Unsoziales Sparpaket stoppen!

von sco am 20.07.2010 20:03

@Ozymandias
ist ja voll ok - vieles was geschrieben wird, wird anders aufgefasst als gedacht und noch mehr Abweichung gibt dann noch der Interpretierspielraum des Rezipienten. Den Rest bügelt die Zeit - wenn ich mir vorstelle, dass in 50 Jahren einmal so ein Forum durchforstet wird, um Gedanken zu "Unsoziales Sparpaket stoppen!" in Memorandum zu 2010 zu lesen , dann bin ich sicher, dass die Offtopic-Wiesen noch gründlicher missverstanden abgegrast wird.
Der Individualismus ist eine wunderbare Sache, solange niemand darunter leiden muss. Dies müsste für den kollektiven Individualismus sinngemäß auch gelten. Vorbilder nennen wir herausragende Individuen, die am besten erst nach dem Ableben bewertet und kommentiert sein sollten.
Die, die so ein unsoziales Sparpaket stoppen können, die sind Vorbilder. Vorbilder sind auch die, die so ein Konstrukt ausdenken. Jetzt kommt es darauf an, wer mehr Menschen für sein Bild begeistern kann. Selbst dort wird es wieder individuelle Leistungen geben. Zumindest hoffe ich das. Nur so kann der Einzelne vorbildlich und verantwortlich handeln. Der Angstfaktor ist vielleicht ein Argument, aber für die innere Einstellung "dafür" oder "dagegen" hat Angst immer verloren. Angst hat seine Berechtigung, ist aber lediglich ein Überlebenshelfer, keine Vorbildsbremse.
lg sco

Antworten Zuletzt bearbeitet am 20.07.2010 20:06.

onlyaguy

-, Männlich

Beiträge: 52

Re: Unsoziales Sparpaket stoppen!

von onlyaguy am 20.07.2010 23:31

sehr schön gesagt

Und so ist es mit einem Boykott...die Angst ist unser größter Feind.

Angst das richtige zu tun.
Angst im Mittelpunkt zu stehen.
Angst anders zu sein.


massendynamik

bystander effekt: hier

WIR haben keine angst neue wege zu gehn
solang sie in vielfälltiger verbesserung münden .

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weirdo
Administrator

-, Weiblich

Beiträge: 2046

Re: Unsoziales Sparpaket stoppen!

von weirdo am 22.07.2010 11:43

Ozymandias schrieb:

@ sco & weirdo,

da habt ihr mich falsch verstanden. Wollte damit zeigen was ist und nicht was ich für richtig halte, da bin ich konform mit euch.
Hier paar Beispiele aus der Geschichte: Jesus, Gandhi, Malcolm X, Mandela, Obama (im negativen Sinn).

Hier ein Beispiele aus dem Leben: Ein Mensch liegt verletzt am Boden andere sehen das und gehen hin um zu gaffen.
Dann hilft einer und plötzlich helfen alle mit. Ist mir so passiert. >:-/<

Und so ist es mit einem Boykott...die Angst ist unser größter Feind.

Angst das richtige zu tun.
Angst im Mittelpunkt zu stehen.
Angst anders zu sein.

Ok, solche Situationen kenne ich auch, da hast Du auch Recht. Die sind dann aber primär eine Angstsituation. Da fällt mir eine Situation ein, früh morgens in den Rheinauen, viele kleine Feiergrüppchen an ein paar Lagerfeuern, alles fein... da hört man aus einem Zelt etwas oberhalb Gebrülle und Gekrache und jemand kullert raus. Nase schon blutig und sehr betrunken, der andere aus dem Zelt hinterher und fängt an, ihn zu "stiefeln". Ich bin sofort aufgestanden (Reflexreaktion) und habe rübergerufen, irgendwas mit "hey, aufhören" und bin ein paar Schritte in die Richtung. Dann wurde mir das Risiko bewusst und ich habe mich umgedreht. Da sassen nun rund 60 Leute, mehr Männer als Frauen, fast alle auf das Geschehen aufmerksam geworden und - glotzten. Kaninchen. Angststarre. Da musste ich wirklich rufend auffordern, mir zu helfen und an die Männlichkeit appellieren (freundlich formuliert), bis da mal welche aufstanden und mir weiter zum Zelt folgten. Das hat die Situation dort augenblicklich entschärft, diesmal kein Schwerverletzter oder Toter. :/ Das ist übrigens etwa 15 Jahre her, von wegen "verrohte Jugend": die im Zelt waren noch älter als unsere Truppe. Deshalb gruselt's mir auch bei der aktuellen öffentlichen (Medien)Diskussion um den Tod von Dominik Brunner und dem Prozess.

Wenn ich so überlege, wie das bei mir im Freundes- und Bekanntenkreis ist, entstehen die meisten eher politischen Aktionen wie ein Boykott (hätte onlyaguywithoutgoogle auch selber finden können oÔ) aus einem mehr gemeinsamen Gruppengedanken, zumindestens eben ein paar Leute, die "am Tisch" was aushecken und dann andere dafür interessieren, da sehe ich die - stark messianisierten - Beispiele, wie Du sie aufzählst: "Jesus, Gandhi, Malcolm X, Mandela, Obama (im negativen Sinn)" gar nicht. Es ist mehr wie Zellteilung. ^^ Und es muss ja auch kein aggressiver Boykott sein, der kann friedlich und eben auch durch Unterlassung geschehen.

Hier, Boykott ohne Angstfaktor:
http://fastgeheim.yooco.de/videos/weirdo/568092.html
http://fastgeheim.yooco.de/events/event.114446-global_strike.html
http://wakenews.net/html/internationaler_streik.html

Gibt so einen hübschen Spruch aus den 80ern, der das Ganze irgendwie auf den Punkt bringt:
"Wo kämen wir hin, wenn keiner losgeht, um zu
schauen, wo wir hinkommen, wenn wir losgehen?"

(Das Original ist von Kurt Marti)

Hand in Hand mit: "Stellt euch vor, es ist Krieg und keiner geht hin."

Alles Wissen ist vergeblich ohne die Arbeit, und alle Arbeit ist sinnlos ohne die Liebe. [Khalil Gibran]

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