Intelligenz
Erste Seite | « | 1 | 2 | 3
[ Nach unten | Zum letzten Beitrag | Thema abonnieren | Neueste Beiträge zuerst ]
Sucher
Gelöschter Benutzer
Re: Intelligenz
von Sucher am 19.12.2012 10:49@ Geheimer_Rat
Ich kann dir größtenteils in der Ausführung Recht geben. Wir sind an diesem Punkt angekommen. Was aber aus meiner Sicht nicht heißt dass man hier was ändern kann. Doch wie kann ich etwas verändern? Ich muß das Übel an der Wurzel packen - und genau hierfür sind sich viele zu "fein".
Kinder werden in dieses System "du bist der Schwache" bereits in der Schule und nachmittags im Elternhaus hinein "gezwängt". Von dem was wir durch Nachrichten aufnehmen, ganzu zu schweigen. In der Schule muss man 45min. ruhig sitzen und zuhören oder irgendwelche Aufgaben erledigen. Nachmittags heißt es Hausaufgaben machen und was passiert dann? Die Kinder landen vorm PC oder Fernseher weil die Eltern sich nicht mit denen abgeben wollen. Sie sind halt nun mal zu anstrengend... Wo soll das Kind Selbstvertrauen tanken? Jungs sind Raufbolde - das wird in deiner Kindheit genauso gewesen sein wie in meiner. Wenn ich nun dem Jungen das Raufen verbiete, wo soll er seine Stärke erkennen und ausleben? Der ist doch dafür geschaffen später zu allem "JA und Amen" zu sagen. Auch wenn wir "zivilisierte" Menschen sind gilt bei uns immer noch das Recht des stärkeren - kein Gesetz wird dies wirklich in den Griff kriegen können. Wenn dir einer so richtig auf den Keks geht und dich dauernd provoziert, ist irgendwann auch bei dem "Vernünftigsten" der Geduldsfaden gerissen und der Provokateur kriegt eine betoniert. Egal welche Folgen da noch auf einen zukommen.
Wenn jetzt genau an diesem Punkt die Persönlichkeit des Kindes durch eine vernünftige Bildung gestärkt wird, haben wir im späteren Arbeitsleben nicht das Problem um über "Kleinigkeiten im Zeugnis" zu diskutieren. Dann entwickelt sich das Kind zu einer starken Persönlichkeit das im Berufsleben respektvoll behandelt wird.
Persönlich habe ich die Erfahrung bei verschiedenen AG´s gemacht dass man mit überzeugenden Argumenten auch mal widersprechen darf und kann. Wenn ich dann noch "robust" vor dem AG stehe und ihm meine Meinung mitteile, kann dieser mich gar nicht mehr "niedermachen" und seine Position ausspielen. Es entwickelt sich automatisch ein sachlicher Dialog - bei dem jeder sich auch eingestehen darf falsch gelegen zu sein. Du hast Recht, es geht um Macht - ich würde sagen vor Allem um Macht. Doch um Macht zu erlangen, brauche ich auch eine gestärkte Persönlichkeit. Sonst bin ich bei dem ersten Widerstand eingeknickt und verfolge mein Ziel nicht mehr. Und genau hier haben die Meisten ein Problem.
Bisher habe ich den Job aus eigenem Antrieb gewechselt weil ich mit der Situation nicht mehr klar gekommen bin (meine Überzeugung und meine Ideale waren andere als die der Geschäftsführung) und jedes Mal hat man versucht mich zu überreden zu bleiben. Heute kann ich glücklicherweise sagen dass ich keinen AG mehr brauche - ich bin mein eigener Chef.
Wie du siehst, bin ich der Meinung dass das Problem über das wir hier diskutieren - von Bewertungen bis zu der Verlust der durchschnittlichen Intelligenz - nicht im Erwachsenenalter als Arbeitnehmer sondern bereits im Kindesalter beginnt. Genau hier sollte geregelt und erneuert werden, was nicht gemacht wird. Ich habe mich oft gefragt wieso wird das nicht gemacht? Vielleicht einfach nur weil man mit "dummen" Bürgern alles machen kann. Und wenn ich mir die Entwicklung der letzten Jahre so anschaue, glaube ich dass ich hier gar nicht so falsch liege...
LG
Re: Intelligenz
von Geheimer_Rat am 19.12.2012 15:23Ja, wir denken recht ähnlich über den Kern ...
sogar bei den rethorischen Fragen ...
Ein "verbieten" öffnet immer Tür und Tor, etwas doch zu tun, indem man es sich einfach "erlaubt". Da gibt es keine Altersklassen, die davor geschützt sind. Die Kunst ist es, diejenigen, die sich etwas "erlauben", verantwortlich zu machen. Je früher ein Bewußtsein für Verantwortung da ist, um so besser. Es gibt viele gute pädagogische Wege dies zu erreichen und ja, es gibt viele Umweltfaktoren, die dies wieder zunichtemachen. Und auch ja, dass der kleine Neandertaler in uns immer noch mitmischt und seine Keule schwingt. Die Straftaten werden wir mit bescheidener Erziehungsarbeit nicht vollständig elemenieren können. Es ist halt eine Sisyphusarbeit. Neben der Keule ist es allemal besser Witz und Humor einzusetzen, als reine körperliche Kraft. Auch hier gilt Augenmaß und Verantwortlichkeit. Welche "Kleinigkeiten" uns im Leben begegnen vermag nun wirklich niemand voraussagen, auch wenn manche Leute auf Vorbestimmung beharren. Viel wichtiger ist es, solche "Kleinigkeiten" überhaupt zu erkennen. Nur wer das kann, eben die Bedeutung von "Kleinigkeiten" im Gefüge zu sehen und weitergehend vielleicht sogar beurteilen kann, der verdient Respekt. Ob er ihn bekommt, steht auf einem anderen Blatt und hat mit der Leistung "etwas zu erkennen" nichts zu tun.
Was bleibt offen ?
Was ist eine "vernünftige" Bildung ? Intelligentes Handeln ... besonders bei Kleinigkeiten !
Ja, das beginnt schon im Kindesalter.
Es wird viel gemacht, sogar für Erwachsene. Zumindest bin ich dabei und viele andere auch. So fatal wie Du sehe ich die Entwicklung wirklich nicht. Ich liege auch nicht viel herum, sondern tue vieles, um eben "dumme" Bürger zu vermeiden.
Ein bischen dumm darf man sein. Ein bischen frech darf man sein.
Nur beides zusammen, möglichst nie.
Re: Intelligenz
von Geheimer_Rat am 01.03.2013 02:05Noch nicht einmal 500 Aufrufe bei youtube:
http://www.youtube.com/watch?v=0hdvNjliWJk
Dabei wird absolut Klartext gesprochen, dass die Bildung, wie sie noch heute vermittelt wird, einfach nicht ausreicht.
Die Anzahl der Hochverbildeten oder der akademisch Eingebildeten wächst leider schneller, als dass wirklich etwas für vernünftige Bildung getan wird. Wer optimal im Schulsystem angepasst "lernen" kann erfüllt leider am allerwenigsten die sinnvollen Bildungsinhalte und stärkt das Heer der pädagogisch gebildeten Willenlosen. Im Prinzip arme Opfer des Schulsystems, doch leider geben diese Opfer genau den selben Mist weiter. Im Prinzip ist es gleich wie beim Prügeln: Wer mit dieser Art Dummheit geschlagen wird, gibt das mit gleicher Münze weiter. Sehr schwierig wird es, dieses Fächeridiotentum in ein zusammenhängendes Verstehen der Welt zu ändern, in der eigenes Forschen noch erlaubt und vielleicht sogar Freude bereitet.
Ein bischen dumm darf man sein. Ein bischen frech darf man sein.
Nur beides zusammen, möglichst nie.
Re: Intelligenz
von weirdo am 01.03.2013 12:02Hier noch mehr zu der Streitschrift:
[Streitschrift] Michael Schmidt-Salomon: "Keine Macht den Doofen"
Alles Wissen ist vergeblich ohne die Arbeit, und alle Arbeit ist sinnlos ohne die Liebe. ♥ [Khalil Gibran]
Re: Intelligenz
von Geheimer_Rat am 01.03.2013 12:56Ja, ich glaube das Video wurde vor ca. einem halben Jahr schon einmal von Dir verlinkt.
http://www.youtube.com/watch?v=zg9MwdwPypA
Einziger Kritikpunkt meinerseits ist, dass dieses Bildungssystem nur mit noch mehr Geld in eine vernünftigere Bahn gelenkt werden könnte. Ich behaupte das Gegenteil könnte eher Genesung bringen. Anstatt weitere sehr gut bezahlte akademische Fachkräfte auf die Schüler loszulassen, sollten Personen zum Zug kommen, die "Lebenskunde" vermitteln können. Das kann ein Penner von "um der Ecke" sein, eine Schleckerfrau, die zig Jahre für ein Unternehmen geschuftet hat oder schlicht jemand der seine Welt einbringt. Das wird zur Zeit mit Messer und Klauen verteidigt, dass Personen ohne akademische Bildung auch nur ein Wort mitreden dürfen, wenn es um die Zukunft der zukünftigen Generation geht. Sogar der Elternbereich wird immer mehr angegriffen und natürlich ausschließlich von sogenannten anerkannten "Fachleuten" ersetzt.
Ganz normale Bürger sollen unseren Schülern nichts, aber auch rein gar nichs vermitteln dürfen. Viele Schüler können nicht einmal mehr ein Fahrrad reparieren. Klar, wer so erzogen wird, der soll halt immer neu kaufen. Dies ist allerdings nur ein klitzekleines Beispiel. Das Feld der Pädagogik ist dagegen riesengroß. Social Media wird in der Schule so verstanden: Handys aus, Internet nur in IT mit Filtern und schlecht ausgebildeten Lehrern, Verbot wirklich praktischer Helfer.
Dagegen müsste verboten werden, etwas zu lernen und zu prüfen, was kinderleicht überall abrufbar ist. Hier wären wir schon bei den Einsparungen. Wozu sollte eine Suchmaschine bei einer Prüfung verboten sein ???
Wir brauchen doch alle die Krücken wie Google, Lehrer oder Ähnliches. Nur wie und wann ist doch die Frage.
Ein bischen dumm darf man sein. Ein bischen frech darf man sein.
Nur beides zusammen, möglichst nie.