[Film] Illuminati

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Hades
Gelöschter Benutzer

[Film] Illuminati

von Hades am 16.05.2009 13:08

Habe folgenden Text über den neuen Film zum Buch von Dan Brown gefunden:

»Illuminati«: Inszenierter Angriff gegen sich selbst – Gedanken zum Film

Armin Risi

Was ist das Hauptthema von Dan Browns Roman »Angels & Demons« (Ersterscheinung 2000), dt. »Illuminati« (2003)? Die meisten Rezensenten sagen hier, das Hauptthema sei der alte Geheimbund der »Illuminati«, der schon lange nicht mehr existiere, während »Verschwörungstheoretiker« glauben, er existiere immer noch. Aber ist das Phantom der »Illuminati« tatsächlich das Hauptthema? Wer dies meint, verkennt die Pointe von Dan Browns Roman: Hinter der Phantom-Verschwörung fand eine andere, reale Verschwörung statt, die mehrere Todesopfer forderte und ein konkretes Ziel anstrebte. Denn das Grundmuster des Romans ist folgendes: Ein fanatisches Vatikan-Mitglied inszeniert heimlich einen mörderischen Angriff gegen die Kirche, damit die Kirche durch diese Opferposition an Macht und Sympathien gewinnen kann. Hier wiederum sollte man nicht am oberflächlichen Handlungsablauf hängen bleiben und meinen, es gehe einfach um eine Vatikan-Story. Das grundlegende Szenario ist das altbekannte, aber immer wieder funktionierende Motiv des inszenierten Angriffs gegen sich selbst. Beim Roman hätte man vielleicht noch meinen können, Illuminati sei eine Parodie auf »Verschwörungs­theorien«, weil ein bestimmter Handlungsstrang diese falsche Fährte legte. Im Film wird dieses Element weggelassen. Dafür enthält er ein neues Detail, das den aktuellen Bezug versteckt und doch offensichtlich herstellt.
Die Handlung des Films

Der Papst ist gestorben. Alle Kardinäle der Welt kommen für die Wahl eines neuen Papstes nach Rom. Genau zu diesem Zeitpunkt bekommt der Vatikan einen Drohbrief, unterzeichnet mit dem Wort »Illuminati«, geschrieben als Ambigramm in einer alten Symmetrieschrift. Gleichzeitig wird in Genf am CERN ein geheimes Experiment zur Herstellung von Antimaterie durchgeführt. Das Experiment gelingt, aber der zuständige Kernphysiker wird im Labor ermordet, und die Antimaterie wird gestohlen. Die Antimaterie kommt nach Rom und soll dort als vernichtende Bombe gezündet werden, als Rache der »Illuminati« an der Kirche. Was die Öffentlichkeit (noch) nicht weiß: Vier Kardinäle sind spurlos entführt worden, und die Drohbotschaften sagen, diese Kardinäle würden auf den »Altären der Wissenschaft« geopfert werden. Unterdessen ist Prof. Langdon (Tom Hanks) aus Oxford in Rom angekommen. Er als Experte für alte Geheimbünde und Symbole versteht die versteckte Botschaft: »Altäre der Wissenschaft« ist wörtlich gemeint! Die Kardinäle sollen in bestimmten Kirchen getötet werden, bei deren Erbauung Wissenschaftler und Künstler mitgearbeitet hatten, die insgeheim zu den Illuminati-Kreisen gehörten. »Die Erlechteten« (lat. illuminati) waren Intellektuelle und Aufklärer, deren Arbeit von der Kirche verboten worden war und die sich deshalb in einem Geheimbund formieren mussten. Sind Nachfahren dieses längst totgeglaubten Geheimbundes nach Rom zurückgekehrt, um an der Kirche fürchterliche Rache zu nehmen? Durch eine Blitz-Recherche in den geheimen Vatikan-Archiven erkennt Prof. Langdon, dass die vier Kardinäle an Orten getötet werden sollen, die jeweils einem der vier Elemente – Erde, Luft, Feuer und Wasser – gewidmet sind. Eine Hetzjagd durch Rom beginnt. An jedem Ort muss herausgefunden werden, welches der nächste Ort ist. An drei Orten kommen sie zu spät, die Kardinäle sind bereits auf bestialische Weise hingerichet worden. Am vierten Ort, beim Tatort »Wasser«, können sie den Kardinal in letzter Sekunde retten. Sie finden die Antimaterie, doch diese Bombe kann nicht entschärft werden. Der Camerlengo, ein ehemaliger Militärpilot, reißt die tickende Zeitbombe an sich, rennt zum Helikopter und fliegt mit der Antimaterien-Zeitbombe senkrecht immer höher in den Himmel. Dann explodiert der Helikopter, der Himmel erscheint in apokalyptischen Farben, und aus diesem Himmel schwebt der Camerlengo an einem Fallschirm herab. Er sieht aus wie ein Messias, der vom Himmel herniederkommt, und er wird als Retter der Welt umjubelt. Das Konklave will ihn sogar aufgrund der Ausnahmeregel »Akklamation durch Adoration« zum Papst machen. Doch dann stellt sich heraus, dass der Camerlengo, der nächste Vertraute des Papstes, all diese Entführungen und Morde – in einer wahnsinnigen Eigeninitiative – selbst in Auftrag gegeben hat, um die Kirche durch diese Angriffe zu stärken. (Pikantes Detail: Als Attentäter wurde ein islamistischer »Assassin« verwendet.) Als der Camerlengo erkennt, dass er durchschaut ist, rennt er in die inneren Bereiche des Vatikans, wo er sich auf dramatische Weise selbst anzündet. Der Weltöffentlichkeit wird über die Massenmedien mitgeteilt, der Camerlengo sei an einem Unfall gestorben. Dadurch wird der Camerlengo, der eigentliche Täter und Verschwörer, zum großen Held und Friedensstifter hochstilisiert. Der gerettete vierte Kardinal wird Papst und nennt sich »Papst Lukas I.« – der Evangelist Lukas war ein Arzt, und dieser neue Papst will mit seinem Namen die Verbindung von Religion und Wissenschaft signalisieren. Der Film endet mit dem neuen Papst, der auf den Balkon tritt und von der jubelnden Menge begrüßt wird. Die Welt wird nie erfahren, welche tatsächliche Verschwörung stattgefunden hat.


Die Unterschiede zum Buch


Es ist klar, dass viele komplizierte Details des Buches in einer Verfilmung nicht übernommen werden können. Im Buch wird der Kernphysiker ermordet, und ihm wird das Illuminati-Zeichen eingebrannt. Weil hier die Parallele zu den Anfangsszenen des Da-Vinci-Code-Filmes zu offensichtlich gewesen wäre, erscheint das Zeichen im Film über einen Drohbrief. Im Buch verläuft die Helikopter-Szene am Schluss noch spektakulärer (und unglaubwürdiger) als im Film. Im Buch werden alle vier Kardinäle umgebracht, im Film kann der vierte gerettet werden und wird dann Papst. Im Buch erscheint das Detail »Akklamation durch Adoration« nur am Schluss als Spitzfindigkeit eines Akademikers. Im Film sind es die Kardinäle, die in der Umjubelung des Camerlengo ein Zeichen Gottes sehen und deshalb entscheiden, diesen Nicht-Kardinal zum Papst zu erheben – bis sie dann eines Besseren belehrt werden; usw., usf.

Eine zentrale Nebenfigur im Roman ist der BBC-Reporter Gunter Glick, der von Dan Brown als Klischeefigur eines »Verschwörungstheoretikers« dargestellt wird (erscheint erstmals in Kapitel 48). Er wird als ziemlich komische Figur dargestellt (Kap. 101), der fanatisch an die Existenz des alten Geheimbundes glaubt und die verschrobene Theorie vertritt, dass »CERN das neue Zentrum der Illuminaten ist« (Kap. 112).

Was die realhistorischen und aktuellen Bezüge des Illuminati-Themas – und auch der »Sakrileg«-Themen – betrifft, so habe ich sie im Buch Machtwechsel auf der Erde (Neuauflage 2006, gebundene Ausgabe, Heyne-Taschenbuchausgabe 2007) ausführlich dargelegt und zitierte dabei auch die Schlüsselstelle aus Dan Browns Buch, die verrät, dass dieser Autor mehr weiß als »Gunter Glick«.

Im Film erscheint die Klischeefigur des »Gunther Glick« nicht.

Dafür enthält der Film eine vielsagende neue Szene, die im Buch in dieser Form nicht vorkommt. Der Film macht sich in keine Weise über »Verschwörungstheorien« lustig. Im Gegenteil, er zeigt, dass es falsche und dass es wahre Verschwörungstheorien gibt, wobei die wahren durch die Praxis bestätigt werden. Und der Film zeigt, dass die offiziellen Theorien nicht die wahren sind. Die Öffentlichkeit soll nicht erfahren, welche tatsächlichen Abläufe die Weltgeschichte bestimmen. Im Gegensatz zum Film enden die tatsächlichen Abläufe jedoch nicht so glimpflich, und sie fordern weit mehr Todesopfer als die brutale Handlung in diesem Action-Film. Und die tatsächlichen Abläufe sind nicht nur das Werk eines Einzeltäters – obwohl sich diese Täter in den Massenmedien ebenfalls gerne als Helden und Friedensstifter darstellen lassen …


»We are under attack!«


Die Drohanrufe und Drohbotschaften der »Illuminaten« behaupten, der angeblich eines natürlichen Todes gestorbene Papst sei von ihnen ermordet worden – mit einem bestimmten Gift, das ihm als Medizin in Überdosis verabreicht wurde.*) Der Camerlengo begibt sich mit einer kleinen Eskorte in die päpstliche Gruft und lässt den Sarg öffnen, und sie sehen das bestimmte Zeichen, an dem man die Wirkungsweise dieses Giftes erkennen kann (Kap. 85).

Darauf begibt sich der Camerlengo in die Versammlung des Konklaves, obwohl dies – nach der Abschließung des Tores – verboten ist. Im Film sieht man, wie er in den Kreis der verblüfften und empörten Kardinäle tritt und mit gespieltem Schock stöhnt: »We are under attack!«

Diese Szene bezieht sich auf die Kapitel 87, 92 und 94 des Buches, aber dort kommt diese Szene nicht vor, ebenso wenig wie diese Aussage!

Angels & Demons war im Jahr 2000 veröffentlicht wurden. Damals konnte Dan Brown nicht ahnen, dass sein Szenario – inszenierter Angriff gegen sich selbst – im Jahr 2001 zu einer welterschütternden Realität werden sollte. Wir wissen nicht, was die Filmemacher beabsichtigten, aber sie legten in ihrer selbsterfundenen Szene dem Camerlengo bekannte Worte in den Mund. »We are under attack« war die Standard-Phrase von George Bush jun. nach den Attacken vom 11. September 2001.

Es bleibt abzuwarten, ob irgendeinem der professionellen Filmkritiker diese Parallele auffallen wird. Immerhin erscheint dieses »Zitat« in einer deutlichen Abweichung vom Buch.


Eine Analogie zum 11. September?


Letzte Woche, am 7. Mai, nahm ich an einem Vortragsabend teil, der von den Betreibern der Alles-Schall-und-Rauch-Website organisiert wurde (www.alles-schallundrauch.blogspot.com). Referenten waren Prof. David Ray Griffin und Prof. Niels Harrit. Letzterer ist ein hochqualifizierter Chemiker, und er sprach über die neusten Erkenntnisse in der inoffiziellen Spurensuche. Er gehörte zu jenen acht Wissenschaftlern, die eine Staubprobe der WTC-Trümmerstelle untersuchten. Dabei entdeckten sie eindeutige Spuren von Sprengstoff, aber nicht von gewöhnlichem Sprengstoff, sondern von exklusivem High-Tech-Sprengstoff, wie er nur Geheimdiensten zur Verfügung steht: Thermit, der mit Nanotechnologie hergestellt wurde! Warum hören wir in den offiziellen Medien nichts davon?

Zur Sprengstoff-Entdeckung siehe: www.youtube.com/watch?v=8_tf25lx_3o.

Nur mit dem Einsatz eines solchen unkonventionellen Sprengstoffes lässt sich erklären, warum die beiden Türme plötzlich mit der annähernden Geschwindigkeit des freien Falls (410 Meter in knapp zehn Sekunden) zusammenstürzten. Was die offiziellen Berichterstatter weitgehend unerwähnt ließen: Am Nachmittag desselben 11. September war ein weiteres Hochhaus, das 200 Meter hohe WTC 7, ebenfalls plötzlich bis in die Kellergeschosse zusammengesackt (innerhalb von sieben Sekunden = praktisch die Geschwindigkeit des freien Falls). In dieses Gebäude war kein Flugzeug geflogen! Die Referenten führten Filmaufzeichnungen vor, die zeigen, wie es aussieht, wenn Hochhäuser durch »controlled demolition« zerstört werden: plötzlicher Zusammensturz mit der annähernden Geschwindigkeit des freien Falls, große Staub- und Trümmerwolken.

Persönlichkeiten wie Prof. Griffin und Prof. Harrit sind die wirklichen »Prof. Langdons«. Und die Realität ist dramatischer als jede Fiktion. In der Realität ist nicht nur eine überdrehte Einzelperson am Werk wie in Dan Browns Geschichte. Dafür hat die reale »Geschichte« auch noch nicht das aufklärende Ende gefunden, wie die Handlung in diesem Buch und Film – nicht zuletzt deshalb, weil all die Verdachtpunkte und Beweise, die die wirklichen »Langdons« vorlegen, von den offiziellen Medien ignoriert und sogar unterdrückt werden, wie Prof. Griffin und Prof. Harrit und viele andere Aufklärer erfahren müssen. Aber spätestens seit Angels & Demons / Illuminati kann niemand mehr sagen, man habe das Szenario »Inszenierter Angriff gegen sich selbst« (= »We are under attack«) nicht gekannt.



Zusatz:

Im Kino-Heft close-up!, Nr. 139/Mai 2009, wird auch der Film Angels & Demons vorgestellt, und in diesem Zusammenhang wird ein kurzes Interview mit Tom Hanks veröffentlicht. Unter anderem wird er gefragt: »Inwiefern tangiert Ihr Film denn moderne Themen wie Terrorismus und Paranoia?«

Hanks antwortet: »Jeder kennt mittlerweile die schrecklichen Folgen des Terrorismus. Und jeder wittert hinter allem und jedem gleich eine Verschwörung. So gesehen, trifft Angels & Demons voll ins Schwarze.«

Ich weiß nicht, ob sich Tom Hanks mit den Hintergründen von 9/11 befasst hat und inwieweit er die vielen Beweispunkte kennt. Aber in seiner Antwort trennt er die Geschichte vom Vatikan und sagt dabei indirekt, das nicht »hinter allem und jedem« eine Verschwörung steckt. Mit anderen Worten, es gibt durchaus Verschwörungen, einfach nicht »hinter allem und jedem«. Wenn der Film hinsichtlich der Themen Terrorismus und Paranoia (= Krieg gegen den Terror, Bevölkerungsüberwachung, Gesetzesverschärfungen usw.) »voll ins Schwarze« trifft, stellt sich die Frage, worin dieser Volltreffer besteht. Vielleicht im Hauptszenario des Films – inszenierter Angriff gegen sich selbst?



(Geschrieben nach dem Besuch der ersten öffentlichen Vorführung in Zürich, 13. Mai 2009, 14-Uhr-Vorstellung)



__________

*) In Kap. 88 beschreibt Dan Brown, wie Prof. Langdon über den Tod des 33-Tage-Papstes Johannes Paul I. nachsinnt, und er lässt ihn interessante faktische Details anführen. Dieses Detail erscheint im Film nicht, denn es hätte, wie viele andere Details, den ohnehin schon prall gefüllten und straffen Handlungsrahmen gesprengt.

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Habe den Film selbst noch nicht gesehen, aber hatte ich sowieso auch vor, auch wenn ich davon niemals Wahrheit oder gar Aufklärung erwartet habe. Die Bücher habe ich schon als junger Kerl verschlungen als gäbs kein Morgen mehr, allerdings noch nicht mit dem Wissen, dass das eher Bullshit ist, was da drin steht. ^^

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davespencer
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Re: [Film] Illuminati

von davespencer am 19.05.2009 22:21

Ein Scheiß-Film! Wenn das Buch auch so beschissen ist, dann war da wohl nicht mehr rauszuholen. Der andere war ja schon schlecht, aber der hier .... Ich mag Howards Filme sehr, aber von Dan Brown sollte er die Finger lassen .... und dieser Film wird wahrscheinlich auch wieder ne 3/4 Milliarde einspielen und das eigentliche ernste Thema in den Dunstkreis der Urban Legends drängen.

Versteht mich nicht falsch - beide Filme sind sehr unterhaltend und auf irgendeine Art faszienierend, was aber vor allem den religiösen Themen geschuldet ist, womit ich mich neben der Archäologie am liebsten beschäftige. Diese beiden Themen in beiden Filmen sind Stoffe, die ich unbedingt auf der Leinwand sehen will, aber wenn das Ganze in zwar unterhaltsamer, aber leider hollywood-weichgespülter Blockbuster-Art daherkommt, wo ich, ohne zu übertreiben, fast JEDE Szene vorhersehen kann (Der Nette oder auch der alte gute Freund ist IMMER der Böse, der Hardliner stellt sich immer als Guter heraus), da man uns diesen Mist schon Tausend Mal in anderen Gewändern vorgesetzt hat, dann ist meine Entäuschung sehr groß. Zudem werden es diese Themen in Zukunft sehr schwer haben in Bezug auf ihre Glaubwürdigkeit Land zu gewinnen, denn wenn ein Thema lächerlich umgesetzt wird, ob in Buch oder Film, dann wirkt es ab diesem Zeitpunkt auch lächerlich.

"Du glaubst tatsächlich an diese Illuminati? Ha, ha, ich hab den Film auch gesehen."

edit (vergessen): Tom Hanks ist trotz seiner schwachen Rolle wie immer charismatisch - er hat sich schon lange die Austrahlung eines Sean Connery erspielt, was in diesem Zusammenhang bedeutet, daß er ohne Sprechrolle in der Ecke stehend eine Steven Segall-Mimik aufsetzen kann (also keine) und trotzdem alle anderen Akteure überstrahlt. Davon gibt es nur SEHR wenige. Und nur wegen ihm kann man sich auch beide Brown-Filme anschauen.


Antworten Zuletzt bearbeitet am 19.05.2009 22:42.

Hades
Gelöschter Benutzer

Re: [Film] Illuminati

von Hades am 19.05.2009 22:30

Zudem werden es diese Themen in Zukunft sehr schwer haben in Bezug auf ihre Glaubwürdigkeit Land zu gewinnen, denn wenn ein Thema lächerlich umgesetzt wird, ob in Buch oder Film, dann wirkt es ab diesem Zeitpunkt auch lächerlich.


Das wird ja auch der Sinn dieser Filme sein...:#:

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Nex
Gelöschter Benutzer

Re: [Film] Illuminati

von Nex am 19.05.2009 23:39

Dave, was erwartest du?:-)

Die Romane sind sauschlecht vom Stil her. Wie soll ein Drehbuchschreiber daraus etwas besseres basteln können. Zumal die Romane immer besser sind, als die Filme (liegt in der Natur der Sache).

Und du weißt doch, ein Film ist nur so gut wie das Drehbuch. Und für das Sript sah es aufgrund der schlechten Romanvorlage schon von vornherein übel aus. Der ganze Plot war auch im Buch schon, ohne jegliche Überraschung!

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Ozymandias

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Re: [Film] Illuminati

von Ozymandias am 20.05.2009 00:24

Die sollten lieber "Meteor" von Dan Brown verfilmen, ich fand die Story immer noch am besten.

~ Der Meteorit ALH84001 gibt es wirklich und wurde für einen Beweis für außerirdisches Leben gehalten.

~ IM-Waffen wandeln diverse in der Natur zu findende Stoffe wie z. B. Sand oder Schnee (wird kurz erwärmt
dann wieder zu einem festen Eisgeschoss abgekühlt und abgeschossen) mittels verschiedener chemischer und
physikalischer Vorgänge in brauchbare Munition um.

Dan Brown versichert das solche Technologien bereits heute eingesetzt werden z.b. bei der Spezialeinheit Delta Force.


Die Handlung beginnt mit der Ermordung des Geologen Charles Brophy, indem er und sein Hundeschlitten aus einem Hubschrauber geworfen werden.

In Washington trifft sich Rachel Sexton, Mitarbeiterin beim NRO, mit ihrem Vater Senator Sedgewick Sexton. Er ist der aussichtsreichste Kandidat für die bevorstehende Präsidentschaftswahl. Sexton fordert die Privatisierung der NASA, die durch den jetzigen Präsidenten finanziell unterstützt wird. Rachel und ihr Vater streiten sich und Rachel erhält einen Anruf ihres Chefs: William Pickering. Dieser teilt ihr mit, dass Präsident Zach Herney sich mit ihr treffen will. Ein Hubschrauber bringt Rachel zu Herney. Dieser schickt sie auf eine momentan noch geheime Forschungskuppel nahe der Arktis im Milne-Eisschelf. Dort erfährt sie, dass der Satellit PODS der NASA im Eis einen Meteoriten gefunden hat. Die zivilen Wissenschaftler Michael Tolland, Corky Marlinson, Norah Mangor und Wailee Ming bestätigen die Echtheit des Meteoriten und zeigen, dass das Gestein Fossilien beinhaltet. Sie glauben, dass das Leben auf der Erde aus dem Weltall gekommen ist.

Zur selben Zeit beobachtet ein Team der Delta Force die Kuppel der NASA. Als der Meteorit geborgen ist und alle beim Feiern sind, entdeckt Dr. Ming eine Anomalie im Bergungsschacht. Bevor er Tests durchführen kann, wird er von der Delta Force mit Hilfe eines Miniaturroboters angegriffen und fällt in den Schacht, wo er kurz darauf ertrinkt.

Niemand bemerkt das Verschwinden des Doktors, doch auch Tolland bemerkt die Anomalie im Schacht. Er ruft Rachel, Corky und Norah zu sich und sie entdecken, dass es sich um leuchtendes Plankton handelt, das jedoch nur im Salzwasser vorkommt. Und in der Tat, sie weisen eine 3%ige Salzkonzentration im Schmelzwasser nach. Da das Eis aber aus Süßwasser bestehen sollte, sind die Experten verwirrt - einige vermuten Salzwassereinschlüsse im Eisschelf. Norah Mangor schlägt daraufhin vor, eine Radaraufnahme des Schachtbereiches zu machen, um Gewissheit über die Ursache des Phänomens zu erlangen. Dafür müssen sie 200m entfernt vom Schachtloch sein. Deshalb werden sie von NASA-Direktor Ekstrom nach draußen geschickt, um ein genaues Radarbild vom Meteoritenkanal zu machen. Als sie das Bild sehen, entdecken sie Mings Leiche und einen zweiten Schacht unterhalb der Stelle, an der der Meteorit saß. Der Meteor wurde tatsächlich künstlich ins Eis eingebracht. Das Team wird von der Delta Force angegriffen, in dessen Verlauf Norah Mangor getötet wird. Rachel, Tolland und Corky können sich retten, indem sie eine Abdeckplane als Segel benutzen. Sie werden von der USS Charlotte gerettet und sollen nach Washington gebracht werden.

In Washington trifft sich Gabrielle Ashe, Mitarbeiterin bei Senator Sexton mit Majorie Tench, einer engen Mitarbeiterin des Präsidenten. Sie konfrontiert Gabrielle damit, dass Senator Sexton in finanziellen Nöten ist und illegale Spendengelder durch kommerzielle Raumfahrtfirmen erhält.Dieser wollte die NASA im Fall seiner Wahl abbauen. Sie versucht, Gabrielle zu erpressen, denn sie besitzt Material, das offenbart, dass Sexton und Ashe eine Affäre hatten. Präsident Herney gibt um acht Uhr abends eine Pressekonferenz und klärt die Welt über den Meteor auf.

Rachel, Tolland und Corky zweifeln mittlerweile an der Echtheit des Meteoriten. Sie kommen zu dem Schluss, dass er im Prinzip gefälscht sein könnte, doch ihnen fehlt ein letzter Beweis. Deshalb gehen sie auf Tollands Schiff, der Goya. Delta Force tötet derweil in Washington ein hohes Mitglied der Regierung- später erfährt man, dass es Majorie Tench ist. Danach macht sich das Delta Team auf, um die restlichen Wissenschaftler und Rachel zu töten. Corky wird im Verlauf des Kampfes verletzt, kann sich jedoch durch einen Sprung ins Wasser retten. Wie sich herausstellt, ist der Meteorit tätsächlich gefälscht: Es handelt sich um Fossilien von Riesenasseln, die auf dem Meeresboden des Marianengrabens gefunden wurden. Rachel und Tolland gelingt es, alle Mitglieder der Delta Force zu überwältigen und auch ihr Auftraggeber und Drahtzieher der Täuschungsaktion wird dabei getötet: Rachels Direktor Pickering.

Zach Herney gesteht der Welt, dass der Meteorit eine Fälschung war und dass er und die NASA nichts davon wussten. Es scheint, dass Sexton gewinnen wird. Doch dieser bringt den Sexskandal mit Gabrielle Ashe versehentlich an den Tag, sodass er wahrscheinlich verlieren wird.

Michael Tolland, dessen frühere Frau an Krebs starb, merkt, dass er sich in Rachel verliebt hat. Auch Rachel hat dieselben Gefühle zu Tolland. Sie schlafen miteinander.

Am Ende des Thrillers wirft Ekstrom, Direktor der NASA, den falschen Meteoriten aus einem Helikopter in den Ozean zurück.

Das Leben ist ein langer Gang mit sehr vielen Türen, man braucht nur den richtigen Schlüssel.
            

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davespencer
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Re: [Film] Illuminati

von davespencer am 20.05.2009 00:37

Ich habe nichts besonderes erwartet Nex, ganz im Gegenteil, ich weiß in fast jedem Fall von anlaufenden Filmen schon vorher was ich bekomme. Meine Entäuschung bezieht sich immer auf die seelenlose Hollywood-Fließbandarbeit, die so überhaupt nicht sein müßte - andere machen es ja vor, wie gute Arbeit in dem Bereich aussieht. Ich versuche immer mit großen Anstrengungen nicht der Typ zu sein, der am Ende immer sagt: "Ich habs ja gewußt" oder "ich habs schon geahnt", da mir diese negative und hoffnungslose Philosophie zu wieder ist, aber bei mir trotzdem manchmal noch zum Vorschein kommt.

Und du weißt doch, ein Film ist nur so gut wie das Drehbuch


Das stimmt im Grunde genommen absolut und schon Billy Wilder sagte einmal, daß ein Film nur drei wichtige Dinge braucht:
"Story, Story, Story."

Aber wie gesagt, das stimmt nur im Grunde. In vielen Fällen ist ein Drehbuch absoluter Mumpitz, wofür kein Produzent sein Geld hergeben würde, aber ein guter Regisseur kann mit guten Ideen, guten Schauspielern und sensationellen Bildern aus Dreck oder einer Null-Story im Scheckheftformat ein Meisterwerk zaubern. Wie z.B. "Spiel mir das Lied vom Tod" (Das Drehbuch hatte wahrscheinlich nur 10 Seiten), "Kill Bill", "Der weiße Hai", "Terminator 2", "Das Boot" u.v.a. Diese Filme sind der eindeutige Beweis, daß es keiner spannenden oder guten Geschichte bedarf, um einen tollen Film daraus zu machen. Man braucht oft nur eine gute Idee oder Vision und einen Standpunkt weit weg vom Fließband!

Viele Grüße
Dave

edit: Ja, die Meteor-Story gefällt mir auch sehr gut Ozymandias. Ich kann Dir versichern, daß, solange Geld seinen Wert behält, auch diese Geschichte verfilmt wird ...:-)


Antworten Zuletzt bearbeitet am 20.05.2009 00:42.

Nex
Gelöschter Benutzer

Re: [Film] Illuminati

von Nex am 20.05.2009 13:09

Nun ja, das Wilder-Zitat würde ich auch nicht so unterschreiben, wie er es gesagt hat, aber schon, wie er es gemeint hat. Ich stimme dir zu, dass geniale Regisseure (leider gibt es nur so wenige:-() auch eine, auf einem Bierdeckel kurz umrissende Idee zu einer Sternstunde cineastischen Erlebens machen können.

Das gleiche gilt aber auch für geniale Autoren. Ein Regisseur, der etwas drauf hat, wird das Script selbst nicht zum dauernden herumblättern benötigen, denn der Film ist Szene für Szene längst in seinem Kopf absolut fertig. Für die Schauspieler aber ist ein gutes Script unverzichtbar. Der Autor muss es schaffen in den Künstlern einen Punkt zu erwischen an dem sie gepackt werden und nicht eher wieder vom Haken gelassen werden, bis die letzte Klappe gefallen ist.

Ich bin der Meinung, dass wir in Deutschland solch grausige Ergebnisse abliefern, liegt nicht an unseren teils wirklich großartigen Schauspielern - es liegt an uninspirierten Regisseuren und noch viel mehr, an absolut stümperhaften Autoren. Wie mit engagierten Nachwuchsautoren (man hat fast null Chance) hierzulande umgegangen wird, ist so was von ignorant unprofessionell, dass es mir manchmal beinahe schon wie ein Wunder erscheint, dass überhaupt noch neue deutsche Filme entstehen können.

Deutschland hat vor allem ein Writer´s-Problem und ich stelle fest, dass die Traumfabrik, auf der anderen Seite des Atlantiks, die eigentlich über eine hoch professionelle Autoren-Gilde mit langer Tradition verfügt, sich diesem unteren Niveau immer mehr annähert.

Den Studiobossen und Produzenten schlottern die Knie, wenn man mit neuen Ideen ankommt, sie wagen nichts mehr, sondern verlassen sich auf das eng umrissende Feld des altbewährten, was den Autoren jegliche Kreativität beschneidet. Was soll aus solch einer Zwangsjacke heraus aber noch großartiges, originelles entstehen können. Man hat immer öfter das Gefühl, dass Filme nur noch nach scheinbar bewährten Schema-F produziert werden, dass sie quasi wie filmische Textbausteine zusammengefügt sind. So funktionieren Träume natürlich nicht. So großartige Drehbücher/Storylines, wie zum Beispiel "The sixt sence" (ich hab´s gelesen), werden immer weniger Chancen haben, einfach weil die Raffinesse und Originalität der kreativen Geschichtenausdenker, den Entscheidern, heute als viel zu Riskant erscheint.

Wir haben nicht nur eine Finanz- und Wirtschaftskrise, sondern sind schon länger, mitten in einer Kulturkrise. In der Literatur sieht es dabei schon ähnlich aus, wie im Film. Dabei sind Geschichten zu erzählen von elementarer Bedeutung für die Menschheit. Eine Menschheit ohne eine Kultur des Geschichtenserzählens verliert ihre Inspiration, den Mut und den Willen, nach den Sternen zu greifen. Schlimmer noch als finanziell zu verarmen, ist es geistig zu verarmen.

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